Schlüssel im Schloss einer Wohnungstür
APA/Barbara Gindl
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Chronik

Warnung vor Abzocke durch Schlüsseldienste

Etwa 30 Fälle von überzogenen Preisforderungen durch unseriöse Schlüsseldienste sind 2019 bei der Tiroler Polizei angezeigt worden. Die Dunkelziffer dürfte aber weitaus höher sein. Nach weiteren Fällen im neuen Jahr warnten Polizei und Konsumentenschützer neuerlich.

Konsumentenschüzer sprechen von „Abzocke“, rechtlich ist von „Sachwucher“ die Rede. Darunter fallen nicht nur die Fälle mit dubiosen Schlüsseldiensten, die völlig überzogene Preise verlangen und die Arbeiten meist auch noch unfachmännisch durchführen.

Notsituation wird ausgenutzt

Nicht nur bei der Polizei, auch beim AK-Konsumentenschutz melden sich laufend Geschädigte. „Dass nunmehr neue Übeltäter im Geschäft mit Menschen in Notsituationen Profit wittern, zeigt der massive Anstieg an Betroffenen, die sich an die AK Tirol wenden“, hieß es seitens der Tiroler Arbeiterkammer.

Die Fälle würden sich ähneln: Betroffene suchen im Internet nach einem Schlüsseldienst, finden eine Gratishotline, die angibt, zu einem Unternehmen in der Nähe zu führen. Dann würden Mitarbeiter erscheinen, die unprofessionell arbeiten und überhöhte Bargeldbeträge von bis zu 1.600 Euro fordern. Eine Zahlung auf Rechnung wird verweigert.

Sorgsame Auswahl bei Dienstleistern

Die Konsumentenschützer raten deshalb zu Vorsicht bei der Wahl des Dienstleisters. Im Impressum der Webseite kann eingesehen werden, wo der Firmensitz liegt. Dabei sollten Betroffene auf lokale Unternehmen vertrauen und darauf achten, ob im Impressum Informationen wie Firmenname, Firmennummer, Adresse und Telefonnummer angegeben sind. Daraus lasse sich laut AK auf die Seriosität der Firma schließen.

Die Polizei rät jedenfalls davon ab, 0800er-Nummern zu wählen. Außerdem sollte man sich bereits im Telefongespräch über den zu zahlenden Betrag und die Anfahrtszeit aufklären lassen.

Im Notfall die Polizei rufen

Ist man trotz aller Warnungen unseriösen Unternehmen auf den Leim gegangen, rät die Arbeiterkammer, auf keinen Fall bar zu zahlen, sondern eine Rechnung zu verlangen. Seriöse Firmen seien dazu bereit. Sollte mit Nachdruck oder gar Drohungen eine Barzahlung gefordert werden, dann solle man nicht davor zurückscheuen, die Polizei einzuschalten, so die AK-Konsumtenschützer. Idealerweise können die Beamten direkt Personalien aufnehmen, was Ermittlungen und allenfalls eine Strafverfolgung erleichtere.