Während der sehr trockene Sommer vielerorts in Österreich zu Ernteausfällen führte, konnten sich die Tiroler Gemüsebauern nicht beklagen. Die Felder in Tirol seien weitestgehend mit Bewässerungsanlagen versehen, meint der Referent für Gemüseanbau in der Tiroler Landwirtschaftskammer, Alfred Unmann. Insgesamt wurden laut Statistik Austria heuer mehr als 36.000 Tonnen Gemüse in Tirol geerntet.
Von Hagel und frühem Wintereinbruch sei man weitgehend verschont geblieben, so Unmann. Auch der Frost setzte erst ungewöhnlich spät ein. Deshalb konnten die Bauern ihre Ernte im Spätherbst problemlos einfahren, erklärt der Gemüseanbau-Referent.
Hochwasser im Juni für Betroffene großes Problem
Jene Landwirte aus dem Unterinntal, deren Felder im Juni unter Wasser standen, hatten heuer allerdings massive Ausfälle zu verzeichnen. Die Schneeschmelze sorgte damals für Hochwasser im Inn und in etlichen Seitenbächen – mehr dazu in: Große Ernteausfälle durch das Hochwasser
Auf den landesweiten Schnitt hätten diese bedauerlichen Einzelfälle nur bedingt Auswirkungen gehabt, meint der Referent für Gemüseanbau.
Erstmals Ingwer in Tirol geerntet
Immer wieder testen die Tiroler Gemüsebauern auch den Anbau neuer Sorten. Letztes Jahr wurde daher erstmals Ingwer eingepflanzt. Heuer konnte geerntet werden. Im Freiland ist der Anbau von Ingwer in Tirol nicht möglich, wie sich herausstellte. In Foliengewächshäusern verlief er aber erfolgreich, so Unmann. Der Ingwer, der heuer geerntet wurde, werde nächstes Jahr zur Neuanpflanzung genutzt. Das Projekt solle auf diese Weise ausgeweitet werden.
Mit dem Artischocken-Anbau hatte man weniger Erfolg. Der Ertrag, den man damit erzielen kann, sei schlicht zu gering, so Unmann. Erfolgsversprechend sei hingegen der Anbau von Süßkartoffeln. Der Großteil des Gemüseanbaus in Tirol beschränkt sich aber weiterhin auf Karotten, Salat, Radieschen und Kraut.