Hubschrauber des Bundesheers im Landeanflug in Kals am Großglockner
APA/EXPA/Johann Groder
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Chronik

Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren

Umgestürzte Bäume haben am Samstag in Osttirol und in Südtirol für Straßensperren und Stromausfälle gesorgt. Am Abend waren in Osttirol noch 4.000 Haushalte ohne Stromversorgung. In der Nacht auf Sonntag wird es erneut kräftig schneien.

Die Aufräumarbeiten nach den starken Niederschlägen liefen am Samstag in Osttirol auf Hochtouren. Rund 500 Einsatzkräfte hatten zu tun. Nach einem kurzzeitigen flächendeckenden Ausfall der Stromversorgung in der Nacht, wodurch 24.000 Haushalte ohne Strom waren, waren es am frühen Abend noch rund 4.000 Haushalte – mehr dazu in Tausende Haushalte weiter ohne Strom.

„Der niederschlagsfreie Tag war wichtig, um dringende Reparatur- und Sicherungsarbeiten zu tätigen. Die Vorbereitungen für die Nacht beziehungsweise den nächsten Tag sind im Gang – wir sind bestens gerüstet", sagte Bezirkshauptfrau Olga Reisner.

Olga Reisner
ORF
Bezirkshauptfrau Olga Reisner sieht ihren Bezirk bestens gerüstet

Auch am Sonntag gilt Lawinenwarnstufe 4

Seit den frühen Morgenstunden waren fünf Hubschrauber für Erkundungsflüge für die Lawinenkommissionen und die Tinetz im Einsatz. Mittels „Downwash“-Effekt der Rotorblätter wurde versucht, Bäume neben Stromleitungen vom Schnee zu befreien. Für Sonntag gab der Lawinenwarndienst erneut Lawinenwarnstufe 4 der fünfteiligen Skala aus. Im hochalpinen Bereich können sich aufgrund des Neuschnees sowie dem zu erwartenden stürmischen Wind Schneebretter lösen, hieß es.

„Aufgrund des starken Regens, der die Schneedecke durchfeuchtete, kann es im Bereich unter 1.500 Metern zu Gleitschneelawinen kommen. Daher ist vom Aufenthalt abseits gesicherter Pisten nach wie vor unbedingt abzuraten“, betonte Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol. Für die südlichen Ötztaler Alpen, die Brennerregion, die südlichen Stubaier Alpen bis zum Zillertaler Hauptkamm sowie für die Kitzbüheler Alpen wurde ebenfalls Lawinenwarnstufe 4 ausgegeben, denn auch hier war Neuschnee zu erwarten.

Zahlreiche Straßensperren bleiben über Nacht aufrecht

Aus Sicherheitsgründen blieben Samstagabend zahlreiche Straßen gesperrt, darunter etwa die Felbertauernstraße von Matrei bis Mittersill, die Gailtalstraße (B111) sowie die Defereggentalstraße (L25). Zudem soll die Felbertauernstraße zwischen Huben und Matrei auf Höhe Hofstelle Strimitzer-Brühlbrücke wegen Lawinengefahr gesperrt werden. Die Drautalstraße (B100) konnte hingegen wieder für den Verkehr freigegeben werden, bleibt in Südtirol aber weiter gesperrt.

Lawinenwarntafel
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Zahlreiche Straßen und Wege sind aus Sicherheitsgründen gesperrt

Ein Meter Neuschnee im Gebirge erwartet

Wegen der neuerlichen intensiven Schneefälle sei auch am Sonntag mit Straßensperren und Stromausfällen zu rechnen, so Reisner. Oberhalb von 1.500 bis 2.000 Meter wurden 80 bis 100 Zentimeter Neuschnee prognostiziert.

Ein Mann schaufelt Schnee vom Dach eines Hauses in Kals am Großglockner
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Auf den Hausdächern liegt schon jetzt viel Schnee

Auch in Südtirol hatte sich die Lage am Samstag etwas beruhigt. 60 bis 70 Staats- und Landesstraßen waren am Samstag gesperrt. Rund 11.000 Haushalte waren ohne Strom. In der Gemeinde Laas war auch die Trinkwasserversorgung ausgefallen. Die Berufsfeuerwehr musste deshalb Trinkwasser in die Gemeinde liefern. Das Land Südtirol warnte vor Lawinen und Gleitschneelawinen. Zu rechnen sei auch mit Baumstürzen, Steinschlägen und Rutschungen, kleinräumigen Überflutungen, Strom- und Kommunikationsausfällen sowie Verkehrsbehinderungen, hieß es.