Linker Fernerkogel in den Ötztaler Alpen
WWF
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Umwelt

Gletscherehe wird im Jänner geprüft

Die Tiroler Gletscherskigebiete Pitztal und Ötztal wollen sich zusammenschließen. Ob sie das dürfen, bleibt noch länger unklar. Als voraussichtlicher Verhandlungsbeginn für die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) wurde am Montag der 22. Jänner genannt.

Das Land Tirol teilte mit, dass bis zum Ende der vergangener Woche noch nicht alle nötigen Gutachten vorlagen, um mit der mündlichen Verhandlung der UVP beginnen zu können.

UVP:

Bei der Umweltverträglich-
keitsprüfung handelt es sich um eine Vorgabe der Europäischen Union, um zu prüfen, ob die geplanten Maßnahmen für die Natur verträglich sind.

Als voraussichtlicher Verhandlungsbeginn wurde nun der 22. Jänner 2020 genannt. „Damit soll eine angemessene Vorbereitungszeit sowohl für die Verfahrensparteien als auch für die Behörde gewährleistet werden“, begründete das Land die Terminfestsetzung.

Langes Warten auf endgültigen Bescheid

Die Abteilung Umweltschutz tritt hier als zuständige UVP-Behörde auf. Die noch fehlenden Gutachten werden in das Gesamtgutachten – das Umweltverträglichkeitsgutachten – eingearbeitet. Nach der mündlichen Verhandlung wird, abhängig von deren Ausgang, entschieden, „ob und welche ergänzenden Verfahrensschritte notwendig sind, ehe der UVP-Bescheid erlassen werden kann“, hieß es weiter. Die Projektunterlagen wurden bereits 2016 zur Prüfung eingereicht.

Grafik der Umweltorganisationen zum Zusammenschluss der Gletscherskigebiete Ötztal Pitztal
Allianz für die Seele der Alpen

Über 130.000 Unterschriften gegen Projekt

Der Zusammenschluss der beiden Gletscherskigebiete hatte in der vergangenen Woche für Aufregung gesorgt. Eine Online-Petition, die sich gegen das Projekt ausspricht, zählt mittlerweile 134.700 Unterschriften. Eine Allianz bestehend aus WWF, Alpenverein und Naturfreunde wehrt sich ebenfalls gegen die Fusion – mehr dazu in Stopp für Gletschererschließungen gefordert.

Die Projektbewerber dagegen sahen eine gezielte Verbreitung von Falschinformationen über das Projekt seitens der Gegner. Eine Plattform, bestehend aus Pitztaler Jungunternehmern, spricht sich ebenso für die „Gletscherehe“ aus.