Radweg Bodenmarkierung rot
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Verkehr

Viele Lücken im Tiroler Radwegenetz

Tirols Politiker und Touristiker werden nicht müde, Tirol als Radland zu positionieren. Parallel dazu wird aber die Kritik am lückenhaften Radwegenetz immer lauter. Es müsse mehr investiert werden, fordert die Radlobby Tirol.

Ein Jahr nach der Straßenrad-Weltmeisterschaft bekam Tirol kürzlich eine weitere Auszeichnung. Der Weltradsportverband lobte Tirol einerseits als Top-Austragungsort und für das Engagement in Sachen Radfahren andererseits. Heuer investierte das Land Tirol rund fünf Millionen Euro in neue Radwege bzw. in den Ausbau bestehender Routen.

Thema in „Hallo Tirol“

Das Tiroler Radwegenetz ist auch Thema in „Hallo Tirol“ am Mittwoch von 12.00 Uhr bis 15.00 Uhr in Radio Tirol

Für die Radlobby Tirol ist diese Investition aber viel zu gering. Neue Radwege müssten, wie es vielfach passiert, nicht nur aufgemalt sondern ausgebaut werden. Viel zu oft ende ein Radweg nämlich im Nirgendwo, auch in der Landeshauptstadt.

Strassenverkehr Radfahrerin
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In Innsbruck müssen Radfahrerinnen und Radfahrer immer wieder auf die Hauptverkehrsrouten ausweichen

Rund 1.000 Kilometer sogenannte Radwanderrouten umfasst das Radwegenetz derzeit. Geld vom Land bekommen unter anderem Gemeinden, die um Förderbeiträge für Aus- und Neubauten von Radwegen ansuchen. So wurde etwa in Zirl im Juli eine neue Radbrücke eröffnet, in Kematen eine Engstelle ausgebaut und von Zirl bis Innsbruck soll der Radweg asphaltiert werden. Zudem wurde in Vomperbach eine Gefahrenstelle am dortigen Radweg entschärft.

Die Radlobby Tirol fordert viel mehr Investitionen. Um Radwege quer durch Tirol zu sanieren, zusammenzuschließen und neu zu errichten brauche es viel mehr Geld als die besagten fünf Millionen Euro. Das kritisiert Hanns-Christoph Nägerl von der Radlobby Tirol.

Hanns Christoph Nägerl, Radlobby Tirol
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Hanns-Christoph Nägerl von der Radlobby Tirol fordert den Radwegeausbau

In Innsbruck sind seit einem halben Jahr zwei Radkoordinatoren für alle Radthemen Ansprechpartner. Teresa Kallsperger und Christian Schoder wurden zuletzt immer öfter kontaktiert und auf Probleme im Radwegenetz angesprochen. Es gibt eine Vielzahl von Anfragen, die alle abgearbeitet werden. Die Innsbrucker Radkoordinatoren arbeiten eng mit den Experten von Stadt und Land zusammen.

Bisher wurde ständig dem Auto Vorrang gegeben, sagt Kallsperger im ORF-Interview. Jetzt müsse mehr Augenmerk auf die Radfahrer gelegt werden. Auch so könne nämlich der Strassenverkehr entlastet und Staus könnten vermieden werden. Auch sei der Ausbau des Radwegenetzes in der Stadt und in Richtung der Umlandgemeinden notwendig. Etwa im Bereich des Südrings oder in Richtung Mittelgebirge.

Ende Radweg
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Allzu oft enden Radwege in Tirol im Nirgendwo