Leere Futterstelle für das Wild
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Umwelt

Jäger verteidigen Wildfütterung

Die Tiroler Jägerschaft hat die Wildfütterung verteidigt. Der Tiroler Waldverband hatte am Donnerstag erklärt, dass zuviel Wild im Wald die Aufzucht von Mischwald erschwere. Landesjägermeister Anton Larcher wies diese Darstellung zurück.

Die Wildfütterung werde überwacht, so Landesjägermeister Anton Larcher gegenüber ORF Radio Tirol. Die Berufsjäger jedes Reviers müssten die Nichteinhaltung der Vorschriften der Behörde melden, so Larcher. Zu kontrollieren seien Zusammensetzung und Menge des Futters sowie der Zeitpunkt der Fütterung. Wenn ein Jäger dieser Meldepflicht nicht nachkomme, so Larcher, begehe er Amtsmissbrauch.

Häuschen von Wildfütterung im Wald
Hermann Hammer
Die Wildfütterung ist gesetzlich genau geregelt, erklärt Landesjägermeister Larcher.

Der Tiroler Waldverband hatte am Rande der Präsentation eines neuen Projektes angemerkt, dass die aktuell intensive Wildfütterung das Wachstum des Mischwaldes insofern schwäche, als zuviel Wild im Wald sei – mehr dazu in Wildfütterungen gefährden Mischwald.

Vorschlag für andere Waldwirtschaft

Als Sprecher der Tiroler Jägerschaft adressierte Anton Larcher auch einen Vorschlag an die Forstfachleute. Derzeit würden für eine Ernte von 300 bis 400 Bäumen rund 2.000 bis 3.000 Bäume gepflanzt und ungeschützt aufwachsen gelassen. Stattdessen, so Larcher, sollten nur 800 Bäume gepflanzt und diese dafür geschützt werden.

Für ein friedliches Miteinander von Jagd und Forst fordert Larcher die Besucherlenkung, sanktionierte Wildruhezonen, die Schaffung von Wildwiesen sowie die teilweise Verlagerung von Futterstellen, um besonders dichtes Wildvorkommen zu entzerren. „Solange ich Landesjägermeister bin, werde ich kein Wild verhungern lassen“, so Larcher.

Unterschiedliche Gründe für viel Wild im Wald

Dass die Abschussquote nicht immer eingehalten werde, liege laut Larcher daran, dass zuviele Menschen im Wald unterwegs seien. Das Wild ziehe sich deshalb stark zurück und zeige sich dem Jäger nicht. Es sei wisschschaftlich erwiesen, dass ein ruhiger, hoher Wildbestand für den Wald weniger schädlich sei als ein niedriger, beunruhigter Wildstand, so der Landesjägermeister. Anton Larcher: „Man kann ein multifaktorielles Problem nicht monokausal lösen.“