Ähnlich wie in der Landwirtschaft gibt es in Tirol viele kleine Waldeigentümer. Weil sich Aufforstung, Pflege und Nutzung von Mischwäldern maßgeblich von jener reiner Fichtenwälder unterschieden, brauche es mehr Aufklärung und Information, so Waldverbandsobmann Rudolf Köll. Auf Grund der Klimaerwärmung und auch im Sinne der Biodiversität führe kein Weg daran vorbei, die Mischwälder weiter zu forcieren, betont er.
Das fachliche Wissen und das Wissen um die Bedeutung des Waldes etwa als Schutzwald oder Wasserspeicher soll Waldbesitzern in Informationsveranstaltungen näher gebracht werden, so Köll. Hier arbeite man eng mit den Bezirksforstverwaltungen zusammen.
Zuviel Wild bremst Entwicklung
Der Wald ist Heimat von geschätzten 70.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten – knapp die Hälfte davon ist auf den Wald angewiesen. Dazu zähle freilich auch das Wild, so Köll. Die teilweise intensive Wildfütterung führe aber dazu, dass es punktuell einfach zuviel Wild in Tirol gäbe. Darunter würden eben genau jene Jungpflanzen wie Tanne oder diverse Laubbäume leiden, die für den Aufbau eines Mischwaldes jährlich gesetzt werden. Diese werden von Hirsch, Reh und Gämse eben besonders gern verbissen, so Köll.
Es gäbe hier zwar grundsätzlich eine Gesprächsbasis mit dem Tiroler Jägerverband – von einer flächendeckend zufriedenstellenden Lösung sei man aber ein Stück weit entfernt. Vor allem gehe es um die Zusammensetzung etwa beim Kraftfutter, aber auch um die Einhaltung der Fütterungszeiten. "Er wisse, dass die Jagdkultur wichtig für Tirol sei, er wünsche sich aber vor allem mehr Ehrlichkeit in der Zusammenarbeit zwischen Forst und Jagd, so Köll. Das würde den gegenseitigen Respekt erhöhen und mögliche Lösungen erleichtern.