GRW Ortsbeginn von Terfens mit Durchzugsverkehr
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Verkehr

Terfens will Verbot für Ausweichverkehr

Die Gemeinde Terfens im Unterinntal fordert vom Land ein Verbot für den Durchzugsverkehr, wie es bereits im Bezirk Innsbruck-Land, im Außerfern und im Raum Kufstein besteht. Wegen einer Baustelle auf der Autobahn weichen viele Autofahrer durch das Ortsgebiet von Terfens aus.

Der Bürgermeister von Terfens, Hubert Hußl, beklagt eine massive Zunahme des Verkehrs in seiner Gemeinde. Innerhalb der vergangenen zwei Jahre habe sich das Verkehrsaufkommen verdoppelt. Verschärft habe sich die Situation zuletzt wegen der Baustelle auf der Autobahn, wo die Innbrücke bei Terfens erneuert wird. Den Staus dort würden viele Autofahrer versuchen, durch den Ort auszuweichen. Laut Bürgermeister seien vor allem das Ortszentrum und der Bereich Neu-Terfens betroffen.

Stau vor der Autobahnbaustelle bei Terfens
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Die Staus wegen der Autobahnbaustelle bei Terfens sorgen für zusätzlichen Ausweichverkehr durch den Ort

Gemeinde reagiert mit eigenen Maßnahmen

Die Gemeinde Terfens beschloss am Montagabend bereits Maßnahmen gegen die Verkehrsbelastung. Auf der Vomper Straße (L222) soll nach Wunsch der Gemeinde ein Fahrverbot für Fahrzeuge mit mehr als 7,5 Tonnen Gesamtgewicht kommen. Vom Dorfzentrum Richtung Gnadenwald ist laut Bürgermeister ebenfalls eine solche Beschränkung geplant.

Hußl forderte aber auch das Land Tirol auf, aktiv zu werden. Ähnlich wie an anderen neuralgischen Punkten in Tirol verlangt der Bürgermeister ein Verbot für den Ausweichverkehr. Damit soll der PKW-Durchzugsverkehr von den Siedlungsgebieten ferngehalten werden – mehr dazu in Fahrverbote auch in Kufstein und Reutte.

Land Tirol will Situation in Terfens prüfen

Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) erklärte nach der Forderung aus Terfens, das Land werde die bisherigen Fahrverbote für den Durchzugsverkehr auf Landes- und Gemeindestraßen evaluieren. Aufgrund dieser Erfahrungen werde geprüft, wo weitere Fahrverbote sinnvoll und notwendig sind.

Bei der Autobahngesellschaft ASFINAG wurde betont, dass es trotz der laufenden Bauarbeiten auf der Innbrücke bei Terfens durchgehend zwei Fahrspuren pro Richtung gebe. Die ASFINAG sieht als Ursache für die Staus auch die ständige Verkehrszunahme. Ab Herbst stellt die Autobahngesellschaft eine Entspannung in Aussicht. Aufgrund des Baufortschritts könne der Verkehr bei der Brücke dann anders geleitet werden, dadurch soll der Verkehr flüssiger werden.