In einem Schreiben an Österreich sprach die Verkehrskommissarin davon, dass die häufige und systematische Anwendung der Lkw-Blockabfertigung am Autobahngrenzübergang bei Kufstein eine Einschränkung des freien Waren- und Dienstleistungsverkehrs sei. Nur in Notfallsituationen sei die Maßnahme gerechtfertigt, um einen Stillstand auf der Autobahn in Tirol zu verhindern. Genau das sei aber der Fall, konterte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) am Dienstag.
Aufgrund von fundierten Verkehrsprognosen würden an bestimmten Tagen Lkws nur mehr dosiert nach Tirol gelassen, um die Verkehrs- und Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten. Sollte der Ansturm dann doch geringer sein, werde die Blockabfertigung ohnehin aufgehoben. Platter verwies auf den weiter zunehmenden Lkw-Transit. Die neuesten Zahlen würden belegen, dass über den Brenner mehr Lkw-Verkehr rollt, als über alle Schweizer und französischen Alpen-Übergänge gemeinsam. Deshalb seien die Blockabfertigungen als Notmaßnahme gerechtfertigt und als solche auch von der EU-Kommission bisher als rechtmäßig akzeptiert worden.
Verwunderung über Verhandlungsaufforderung aus Bayern
Der Schlagabtausch zwischen Tirol und Bayern geht damit weiter. Platter zeigte sich am Montag bereits verwundert über die Forderung von Deutschlands Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), in Sachen Fahrverbote und Transit an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Scheuer habe „bisher noch nie an einem Verhandlungstisch Platz genommen“, so Platter. Mehr dazu Harte Fronten zwischen Tirol und Bayern.