Alpenverein kritisiert Bauvorhaben auf NationalparkgelŠnde
TVB Neukirchen & Bramberg
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Umwelt

15 Organisationen wollen Alpen schützen

Das Netzwerk „PAN – Protect Alpine Nature“ – ein neuer Zusammenschluss von 15 Organisationen aus drei Alpenländern – fordert den Schutz von unverbauten alpinen Freiräumen. Mit „Aktionen vor Ort“ will man zumindest einmal im Jahr Aufmerksamkeit erzeugen.

In Österreich würden unverbaute alpin Freiräume gerade einmal noch sieben Prozent der Gesamtfläche ausmachen würden. Bei PAN mit dabei sind etwa der Österreichische Alpenverein (ÖAV), der WWF oder die Naturfreunde.

Gemeinsam gegen den Kraftwerkausbau Kaunertal

Es gelte die Räume – sowohl auf Gletschern als auch in den Alpen generell – unbedingt rasch flächendeckend zu schützen, um die aktuelle und kommende „Klima- und Biodiversitätskrise“ zu bewältigen, sagte WWF-Alpenschutzsprecherin Ann-Kristin Winkler bei einer Pressekonferenz am Freitag in Innsbruck.

Einmal mehr nahm sie im Namen des Naturschutzorganisation den geplanten Ausbau des Kaunertal-Kraftwerks durch den landeseigenen Energieversorger Tiwag ins Visier, für das auch das Platzertal geflutet werden müsste. Dort habe man es mit einer „unvergleichliche Moorlandschaft mit enormer Artenvielfalt“, zu tun, die es „zu erhalten gilt“, so Winkler.

Platzertal
Sebastian Frölich
Mittlerweile gibt es viele Initiativen und Organisationen, die das Platzertal mit seinen wertvollen Mooren schützen wollen.

Auch Clemens Matt, ÖAV-Generalsekretär, war das Kraftwerksprojekt ein Dorn im Auge. Bei den geplanten Bauten im Rahmen des Ausbaus handle es sich um "eine „sensible Anlage in den Alpen“, die in dieser Form veraltet und auch ganz generell eine Fehlentscheidung sei. Deshalb plane man am 13. Juni auch – nicht genauer definierte – Proteste vor Ort im Kaunertal, stellte Matt vor den Medienvertretern in Aussicht.

Moorflächen so groß wie neun Fußballfelder

Die Pläne für das Mega-Pumpspeicherkraftwerk waren zum ersten Mal im Jahr 2009 eingereicht worden. Für das Projekt plant der Energieversorger, bis zu 80 Prozent des Wassers aus der Venter und Gurgler Ache im 34 Kilometer entfernten Ötztal – einem der niederschlagsärmsten Täler Tirols – auszuleiten. Zudem würden im Platzertal neun Fußballfelder an Moorflächen geflutet – mehr dazu in Verbesserungsaufträge für KW Kaunertal.

Auch Skigebietserweiterungen im Visier

Durch die Bildung des Netzwerks „PAN“ erhoffe man sich bei solchen und vergleichbaren Projekten „noch mehr gehört zu werden“, sagte Netzwerk-Koordinator Philipp Tschaikner. „Wir haben gemerkt, dass es diesen Zusammenschluss dringend braucht, der die vielen Gruppen und Gruppierungen vereint und stärkt“, betonte er. Einmischen wolle sich das Netzwerk auch bei „Skigebietserweiterungen“, wie beispielsweise bei den geplanten Skigebiets- bzw. Liftprojekte am Pitztaler Gletscher sowie am Kaunertaler Gletscher.