Jahresrückblick Kultur, Religion, Gesellschaft

Der Umgang mit Flüchtlingen oder ein geplantes Schlafverbot haben 2016 für öffentliche Diskussionen gesorgt. Die Diözese wartet seit einem Jahr auf einen Bischof, Moretti spielt den Jedermann und das Kaisertal wurde zum schönsten Platz gekürt.

Diözesanbischof Manfred Scheuer wechselte nach zwölfjähriger Amtszeit von Innsbruck nach Linz. Er verabschiedete sich im Jänner von den Tiroler Gläubigen - mehr dazu in Emotionaler Abschied von Bischof Scheuer. Nach wie vor leitet Jakob Bürgler als Administrator die Diözese - eine Entscheidung über Scheuers Nachfolge soll es im Frühjahr 2017 geben.

Bischof Manfred Scheuer

ORF

Bischof Manfred Scheuer

Evangelische Kirche feierte Jubiläum

50 Jahre alt wird heuer die Evangelische Kirche in Tirol. Sozialpolitische Entscheidungen will sie kritisch bewerten. Olivier Dantine, evangelischer Superintendent für Salzburg und Tirol, sagt, „wenn Politiker sich das Christliche auf die Fahnen heften, dann werden wir darauf schauen, ob das Tun passt. Wo christlich drauf steht, muss auch christlich drin sein.“

Schlafverbot in Innsbruck

Das geplante Schlafverbot für obdachlose Menschen im Herzen von Innsbruck sorgte für monatelange sozialpolitische Diskussionen. Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck) wollte es einführen. Soziallandesrätin Christine Baur (Grüne) lehnte es ab. Der Stadtsenat stimmte für das Schlafverbot, im Innsbrucker Gemeinderat fand das Verbot dann aber letztlich keine Mehrheit - mehr dazu in Gemeinderat lehnt Obdachlosen-Schlafverbot ab. Im November wurde in Innsbruck eine zweite Notschlafstelle für Obdachlose eröffnet.

Protest im Rathaus gegen das geplante Schlafverbot

Zeitungsfoto.at

Im Rathaus protestierten mehrere Personen mit Schlafsäcken gegen das Schlafverbot

Flüchtlingsproblematik

Über 6.000 Flüchtlinge sind bisher nach Tirol gekommen. Die Bewältigung der Flüchtlingsproblematik war von einer teils kontroversiellen politischen und auch gesellschaftlichen Diskussion begleitet.

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Studio3-Diskussion zum Thema Flüchtlinge

Bei der „Arena“-Diskussion im Studio 3 des ORF Tirol prallten die unterschiedlichsten Meinungen zur Asylpolitik aufeinander.

Großbaustelle „Haus der Musik“

Neben dem Landestheater begannen die Bauarbeiten für das größte Kultur-Neubauprojekt in Tirol. 56 Millionen Euro soll das neue „Haus der Musik“ in Innsbruck kosten. Rund 23,6 Millionen Euro kommen vom Land Tirol, 25,4 Millionen Euro steuert die Stadt Innsbruck bei. Neun Millionen Euro werden vom Bund getragen.

Das „Haus der Musik“ führt mehrere musikalische Ausbildungsstätten der Stadt an einem Standort zusammen. Insgesamt acht Nutzer, darunter Tirols größter Klangkörper, das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck, sollen dort eine neue Heimat bekommen - mehr dazu in Haus der Musik soll 2018 fertiggestellt sein.

Modell Haus der Musik, Innsbruck

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So wird das „Haus der Musik“ nach der Fertigstellung aussehen

40 Jahre Festwochen der Alten Musik

Ihr 40-jähriges Bestehen feierten die Festwochen der Alten Musik in Innsbruck. Thema heuer war das Tragikomische. Eröffnet wurden sie mit der Oper „Il Matrimonio Segreto“ von Domenico Cimarosa.

Organisatorisch führte die Politik die Festwochen mit dem Tiroler Landestheater zusammen. Die Festwochen werden eine Tochtergesellschaft mit schlankerer Führung. Der künstlerische Leiter, Alessandro de Marchi, bleibt den Festwochen erhalten - mehr dazu in Neue Struktur für Festwochen der Alten Musik.

Moretti spielt den Jedermann

Der Tiroler Schauspiel-Star Tobias Moretti übernimmt ab 2017 die Rolle des „Jedermann“ im gleichnamigen Traditionsstück bei den Salzburger Festspielen. Moretti war schon von 2002 bis 2005 als Teufel im „Jedermann“ zu sehen.

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Tobias Moretti freut sich auf seine Auftritte als Jedermann in Salzburg. Als Höhepunkt seiner Schauspielkarriere sieht der Tiroler diese Rolle aber nicht.

Außerdem wirkte Moretti in einer Hauptrolle im ORF Landkrimi aus Südtirol mit. Sein Bruder Gregor Bloèb spielte neben Katharina Straßer und Julia Gschnitzer die Hauptrolle im Landkrimi aus Tirol.

Kulturelle Highlights in Wort und Gesang

Im neuen Festspielhaus Erl wurde 2016 „Gugliemo Tell", die letzte Oper von Giacchino Rossini, aufwendig für das ORF-Fernsehen aufgezeichnet.

Weltstar Jose Carreras machte auf seiner Abschiedstournee auch Station in Innsbruck.

Garancia

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Opern-Diva Elina Garanca und Freunde gaben ein Open Air Konzert in Kitzbühel - der Auftritt im Jahr 2017 wird für das ORF-Fernsehen aufgezeichnet.

Tirols international gefragter Kulturexport sind die Wiltener Sängerknaben. Im Sommer waren sie auf Tournee in den größten Millionenstädten Chinas. Danach traten einige von ihnen in Mozarts „Zauberflöte“ an der weltberühmten Scala in Mailand auf.

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Weltstar las in Hall

Beim Festival Sprachsalz in Hall las die britische Komikerlegende John Cleese und begeisterte gemeinsam mit Ernst Gossner das Publikum.

Tirol gewinnt bei „Neun Plätze, neun Schätze“

Bei der beliebten ORF TV-Show „Neun Plätze, neun Schätze“ gab es 2016 erstmals für Tirol Grund zum Jubeln. Das Kaisertal wurde vom Publikum zum Sieger gekürt.

Neun Plätze Keisertal gewinnt

ORF

Die ORF-Volksmusiksendung „Mei liabste Weis“ feierte 2016 ein Jubiläum. Die 150. Sendung kam aus Ratschings in Südtirol.

Übertragungswagen

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Der zur Zeit modernste Übertragungswagen des ORF ist in Innsbruck stationiert und soll die Liabste Weis künftig noch stimmungsvoller in die Wohnzimmer bringen

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Nachwuchs-Sängerpreis im Studio 3

Der junge Tiroler Matthias Hofmann erhielt den heuer erstmals vom Land Tirol vergebenen Tiroler Klassik Sängerpreis für Nachwuchstalente.

Perlaggen, Kulturerben, Grüß Göttin ade

Das Perlaggen, ein Kartenspiel aus dem Tiroler Oberland und dem Raum Innsbruck, gehört seit 2016 zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO-Liste der historisch bedeutsamen Brauchtümer.

Grüß Göttin Schild wird abmontiert

ZOOM.TIROL

In Kufstein wurde - nach Vandalenakten - ein umstrittenes Kunstwerk abmontiert - ein großes Schild von Ursula Beiler mit der Aufschrift „Grüss Göttin“. In Innsbruck soll die "Grüß Göttin eine neue Heimat finden - mehr dazu in „Grüss Göttin“-Schild verlässt Kufstein.