Runder Tisch in Asylfrage am Mittwoch

Die Tiroler Landespolitik ist in der Asylfrage sichtlich um eine rasche Lösung bemüht. In den kommenden Tagen sollen neue Unterkünfte für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt werden. Zuvor kommt es am Mittwoch zu einem runden Tisch im Landhaus.

Der Druck des Bundes auf Tirol sei in der Asylfrage derzeit nicht so groß wie medial häufig dargestellt, betont die zuständige Landesrätin Christine Baur (Die Grünen) am Montag im ORF-Interview. Für die vom Bund geforderte 88-Prozent-Quote würden Tirol noch 30 Plätze fehlen. Ziel sei es allerdings, 95 Prozent der Quote zu erfüllen, um mehr Spielraum zu haben.

Einige Angebote liegen vor

Zur Zeit prüft das Land Angebote von Gemeinden, beispielsweise jenes der Stadt Innsbruck. Dort hat Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer das Heim am Hofgarten, ein ehemaliges Seniorenheim, vorgeschlagen. „Ich habe mich dafür bereits bei der Stadt bedankt“, so Baur. Auch seitens des Bundes gäbe es grünes Licht für die vorübergehende Benutzung. Weitere mögliche Standorte - wie etwa eine Kaserne in Hall - stehen ebenfalls zur Diskussion.

Günther Schimatzek im Gespräch mit Christine Baur:

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Mehr Befürworter als Gegner

Dass es bei der Aufnahme weiterer Flüchtlinge zu Problemen mit der Bevölkerung ähnlich wie in Gries am Brenner kommen könnte, relativiert Baur. Es seien die Gegner zwar die lauteren, die Befürworter aber die mehreren, glaubt sie. Generell sei es zu verurteilen, wenn die Asylfrage dazu von diversen Gruppen missbraucht werde, um daraus politisches Kapital zu schlagen. Gleiches gelte auch für die Kriminalisierung von Asylwerbern.

Platter begrüßt runden Tisch zu Flüchtlingen

Caritas-Tirol-Präsident Georg Schärmer hatte am Wochenende in einem ORF-Interview einen runden Tisch gefordert - mehr dazu in Flüchtlinge: Schärmer für runden Tisch . „Um die Distanz zu brechen und um aufzuklären, ist ein runder Tisch sicher eine gute Idee“, sagte Platter. „Wenn man mit den Menschen spricht, heißt es natürlich, dass geholfen werden muss. Aber wenn es dann im eigenen Umfeld ist, ist doch eine deutliche Distanz zu sehen“, argumentiert Platter.

Das Land habe zwar schon hunderte Plätze geschaffen, angesichts der enormen Flüchtlingsströme sei aber Solidarität gefragt.

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