Flüchtlinge: Schärmer für Runden Tisch

Der Tiroler Caritas-Direktor Georg Schärmer fordert einen Runden Tisch zum Thema Flüchtlingsunterbringung. Er bietet an, dass auch die Kirche Quartiere bereitstelle. Das Land müsse aber klar sagen, was es wolle und die Rahmenbedingungen nennen.

Rund um die Diskussion zur Unterbringung von Asylwerbern in Tirol hat sich jetzt Caritas Direktor Georg Schärmer zu Wort gemeldet. Das Tauziehen zwischen Bund und Ländern, wo wie viele Asylwerber untergebracht werden, löse bei ihm Kopfschütteln aus, sagt Schärmer. Schärmer bietet an, dass auch die Kirche Quartiere bereitstelle.

Humanitäre Hilfe hat lange kirchliche Tradition

Die Kirche habe eine lange Tradition bei der humanitären Hilfe für Flüchtlinge, sagt der Tiroler Caritasdirektor Georg Schärmer. Man sehe die derzeitige Not und sei natürlich bereit zu helfen. Man sei auch bereit, dem Land und dem Bund zur Seite zu stehen, so Schärmer. Die Kirche als einen Rechtskörper gebe es nicht, jeder Pfarrer, jedes Kloster und jedes Stift müsse entscheiden, ob Möglichkeiten vorhanden seien.

Wichtig sei genau zu wissen, welche Art von Quartieren gesucht werden und wie viele. Dafür schlägt Schärmer einen Runden Tisch vor, an dem neben Land und Kirchenvertreter auch Bürgermeister teilnehmen könnten. Das Land müsse klipp und klar sagen, wie viele Plätze es brauche, wie groß die Einheiten sein sollten, in welchen Regionen Tirol und zu welchen Rahmenbedingungen wie die Finanzierung von Umbauten oder des laufenden Betriebs.

Schärmer relativiert das Problem

Der Caritasdirektor begrüßt die Trendwende weg von großen Flüchtlingsquartieren hin zu kleineren Einheiten. Die zuletzt heftig geführte Diskussion um die Unterbringung auf Bundes- aber auch Landesebene verfolgt er mit Skepsis und mit Kopfschütteln. Der Libanon etwa sei gleich groß wie Tirol und dort würden derzeit zwei Millionen Menschen untergebracht und trotzdem gehe ein Land nicht unter, so Schärmer. „Wir reden derzeit über 300 zusätzliche Plätze die wir schaffen müssen. Mit gutem Willen, klaren Rahmenbedingungen und mit Verbindlichkeit ist das Problem wirklich zu lösen.“

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