Brenner-Basistunnel: 100 Kilometer fertig

100 von insgesamt 230 Kilometern des Brenner-Basistunnels sind ausgebrochen worden. Vor 15 Jahren unterschrieben Österreich und Italien den Staatsvertrag dafür. Der Tunneldurchschlag ist für Ende 2022 bzw. Anfang 2023 geplant.

Insgesamt wurden aktuell bereits 44 Prozent des gesamten Tunnelnetzes vorangetrieben, das teilte die Brenner-Basistunnel Gesellschaft (BBT SE) in einer Aussendung mit. 100 der geplanten 230 Tunnelkilometer wurden ausgebrochen, 40 davon entfallen auf den rund 60 Kilometer langen Erkundungsstollen, erklärten die Verantwortlichen.

Der Erkundungsstollen befindet sich zwischen den zwei Haupttunnelröhren. Er liegt zwölf Meter tiefer und ist mit fünf bis sechs Metern Durchmesser kleiner als diese. Sobald der BBT in Betrieb ist, soll der Erkundungsstollen eine wichtige Rolle für die Entwässerung spielen. Die derzeit laufenden Vortriebsarbeiten am Erkundungsstollen sollen Aufschluss über die Beschaffenheit des Gebirges geben und dadurch die Bauzeit und die Baukosten senken.

Baufortschritt BBT

APA/DeFacto

Aktueller Stand der Bauarbeiten im April 2019

Inbetriebnahme 2028 geplant

Im Jahr 2028 soll der Betrieb für den Güter- bzw. Personenverkehr aufgenommen werden. Zuletzt erfolgte Ende März unterhalb des Ortsteils Wolf in Steinach am Brenner der letzte Tunnelanschlag des „Erkundungsstollens Süd“. Somit laufen in diesem Baulos laut den Verantwortlichen vier Vortriebe gleichzeitig. Der Durchschlag des Erkundungsstollens am Brenner werde zwischen Ende 2022 und Anfang 2023 erfolgen, hieß es.

Das aktuelle Baulos „Mauls 2-3“ wurde im September 2016 eingeleitet und ist das größte des Brennerbasistunnels sowie der wichtigste Teil der Trasse auf italienischer Seite. Ab Mai sollen die Vortriebsarbeiten der Haupttunnel bis zur Staatsgrenze mit zwei Tunnelbohrmaschinen fortgesetzt werden.

EU-Mitfinanzierung in Aussicht

Der Europäische Koordinator des SCAN-MED Kernnetz-Korridors, Pat Cox, hatte zudem hinsichtlich allgemeiner Investitionen in Infrastrukturen durch die „Connecting Europe Facility“ (CEF) eine Mitfinanzierung von 50 Prozent für grenzüberschreitende Verbindungen, die bahntechnische Ausrüstung und innovative Technologien in Aussicht gestellt. Eine zusätzliche Förderung von fünf Prozent für Projekte, in denen es einen hohen Grad an strukturiertem Austausch und Vernetzung gibt, sei möglich, so Cox überdies.

Mit der Einmündung in die bestehende Eisenbahnumfahrung Innsbruck wird der flach verlaufende Eisenbahntunnel zwischen Innsbruck und Franzensfeste in Südtirol nach Angaben von ÖBB und BBT SE mit 64 Kilometern „die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt“.

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