Frühsommer hat Gletschern gutgetan
Wenn die Glaziologin Andrea Fischer aktuelle Bilder vom Hintereisferner in den Ötztaler Alpen, einem der größten Gletscher Tirols, mit Bildern aus dem Archiv vergleicht, erkennt sie große Unterschiede. Sie berichtet, dass sie vor einer Woche über den Gletscher geflogen sei. Dabei habe es wie im Winter ausgesehen, auch die Spalten seien noch verschneit gewesen und man habe jede Menge Skifahrer gesehen, erzählt Fischer. Im Jahr 2007 oder 2003 sei um diese Zeit schon ein Viertel des Gletschers schneefrei gewesen. Damals habe schon die Eisschmelze stattgefunden, das seien an die zehn Zentimeter Eis pro Tag.
Andrea Fischer
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Ganz schlimm kann es nicht mehr werden
Bedingt durch den hohen Sonnenstand und die lange Sonnenscheindauer ist es gerade jetzt wichtig, dass Gletscher schneebedeckt sind, damit nicht täglich das Eis schmelzen kann. Wenn der Gletscher vom Schnee bedeckt sei, verliere man kein Eis, so Fischer. Was man sich bis jetzt an Schmelze erspart habe, sei auch noch am Ende der Saison als Plus da, auch wenn es ein sehr warmer Sommer wird.
Andrea Fischer
Auch für den Fall eines Jahrtausendsommers könnte es damit den Gletschern nicht mehr so an den Kragen gehen wie 2003. Wichtig sei, dass es im April und Mai viel auf die Gletscher schneie, denn im Hochwinter sei es zu trocken. Seit etwa zehn Jahren sei es zum ersten Mal wieder ein sehr guter Frühsommer gewesen, sagt Fischer.
Andrea Fischer
Kargletscher könnten sogar wachsen
Das bedeutet, dass es heuer mit dem Abschmelzen der Gletscher nicht vorbei ist, wohl aber der Rückzug gebremst ist. Vereinzelt könnten Gletscher heuer erstmals wieder wachsen, meint Andrea Fischer. Das seien hochgelegene Gletscher in Karen, wenn sie den ganzen Sommer nicht ausapern.