Klettersteigset riss - tödlicher Absturz

In Walchsee ist Sonntagvormittag ein 17-jähriger Deutscher tödlich verunglückt. Der Bursche stürzte, sein Klettersteigset hielt dem Sturz nicht stand und riss. Ein Gutachter soll nun klären, warum die Ausrüstung versagt hat.

Sonntagvormittag stieg der 17-Jährige mit einem 32-jährigen befreundeten Mann ebenfalls aus Deutschland in den „Diretissima“-Klettersteig bei der Ottenalm in Walchsee ein. Der Klettersteig ist laut Polizei als „schwer“ eingestuft und gekennzeichnet. Beide Männer hatten kaum Erfahrung mit anspruchsvollen Kletterrouten, hieß es in der Mitteilung der Polizei.

Bergungsteam am Fuß des Ottenalm-Klettersteigs

ZOOM-Tirol

Wandfuß des Klettersteigs „Diretissima“

Strapaz unterschätzt

Etwa eine Stunde nach dem Einstieg, nach rund 100 Klettermetern, verließ den 17-Jährigen die Kraft. Er stürzte etwa drei Meter bis zur nächsten Seilverankerung. An dieser Stelle rissen beide Schlauchbänder des verwendeten Klettersteigsets, der Jugendliche stürzte weitere 100 Meter bis unterhalb des Einstiegs. Der Notarzt konnte nur mehr den Tod des Deutschen feststellen.

Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung

Die Kletterausrüstung des Opfers war offenbar ausgeliehen. Wie das Schlauchband, das eigentlich der Absturzsicherung dient, reißen konnte, soll nun geklärt werden. Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung sind bereits im Gange.

Grundsätzlich müssten Klettersteigsets das Fünffache des Körpergewichts, also fünfmal 80 Kilo aushalten, erklärt Peter Veider, Geschäftsführer der Bergrettung Tirol. Drei Metern Fallhöhe sollte das Material in jedem Fall standhalten. Der Zustand der ausgehändigten Klettersets muss normalerweise vor jedem Verleih geprüft werden, so Veider.

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