ÖVP wirbt um Ex-FI-Mandatar

Der Austritt von zwei Mandataren der Bürgermeisterliste „Für Innsbruck“ zweieinhalb Monate vor der Gemeinderatswahl schlägt politische Wellen. Der abtrünnige „Für Innsbruck“-Mandatar Helmut Schuchter wird indessen von der ÖVP heftig umworben.

Statt elf Gemeinderäten hat die Bürgermeister-Liste „Für Innsbruck“ jetzt nur mehr neun. Helmut Schuchter und Franz Eberharter haben am Montag die Fraktion verlassen. Mehr dazu in: FI-Mandatare verlassen Fraktion

Gruber will mit Schuchter reden

Innsbrucks ÖVP-Stadtparteiobmann und Vizebürgermeister Franz Xaver Gruber lobt Helmut Schuchter in höchsten Tönen. Er bezeichnet ihn als einen der „profiliertesten Gemeinderäte“, weiters preist Gruber Schuchters menschliche Qualitäten und dessen hohe Sachkenntnis. „Das wäre ein Gewinn für die ÖVP und deshalb werde ich als ÖVP-Obmann mit ihm Gespräche führen. Ich hoffe ihn überzeugen zu können, dass er auch in der nächsten Periode dem Gemeinderat angehört - in dem Fall der Volkspartei.“

Schuchter möchte auch nach der Wahl im Gemeinderat weiter arbeiten. Deshalb will auch er ein Gespräch mit Innsbrucks ÖVP-Chef Gruber über eine eventuelle Zusammenarbeit führen.

Am 15. April wird in Innsbruck der Gemeinderat gewählt. Jetzt werden die Listen erstellt. Spätestens am 23. März müssen die Listen eingereicht sein.

Kritik von Grünen und FPÖ

Die Grünen sprechen in einer Aussendung von der „Auflösung einer Bürgerbewegung“. „Was übrig bleibt, ist der Klub der stillen AbnickerInnen“, stellt Innsbrucks Grüner Klubobmann Gerhard Fritz fest. "Was als „unabhängige“ - wenn auch ÖVP-nahe - „Bürgerbewegung" begonnen hat, ist nur mehr der Bürgermeisterin-Unterstützungsverein“, so der Grüne Fritz.

Die Freiheitlichen fordern die Bürgermeisterin auf, dass die politische Arbeit bis zur kommenden Gemeinderatswahl gewährleistet sein muss. „Die Spaltung der Bürgermeisterfraktion beweist, dass Bürgermeisterin Mag. Christine Oppitz-Plörer die Lage nicht mehr unter Kontrolle hat“, sagt FPÖ-Stadtparteiobmann Richard Heis.

Schwerer Start in den Wahlkampf

Dass knapp vor einer Wahl zwei Mandatare abspringen, sei ungewöhnlich, erklärt der Politikwissenschafter Ferdinand Karlhofer von der Universität Innsbruck. „Dann ist das Zeichen der Geschlossenheit nicht gegeben.“ Wenn die Liste „Für Innsbruck“ rasch ihre Liste zusammenstellen könne, dann könne es sein, dass der Schaden nicht so groß sei, erkärt Karlhofer.