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Herwig van Staa: Politprofi im Unruhestand

Der ehemalige Landeshauptmann von Tirol ist wohl der bekannteste Bürger von Mieming. Der 81-Jährige wohnt im Ortsteil Barwies, ist regelmäßiger Kirchgänger und liebt die bodenständige Küche seiner Frau.

Schon bei der Kirche entdecken wir den ersten Hinweis auf den Prominenten der 4.500-Einwohner-Gemeinde. Ein Schild auf einer Bank weist auf seinen runden Geburtstag im letzten Jahr hin. Herwig van Staa ist im Zuge seines Studiums von Oberösterreich nach Tirol gekommen und hat hier seine große Liebe gefunden: Luise Wallnöfer, die Tochter des Langzeit-Landeshauptmannes Eduard Wallnöfer (ÖVP). Jahre später wird der „Walli-Schwiegersohn“ dann selbst Landeshauptmann – eine bemerkenswerte Politkarriere mit Stationen als Innsbrucker Bürgermeister, ÖVP-Landeschef, Landeshauptmann und dann auch noch als Landtagspräsident.

Heimat ist ihm wichtig

Im Zuge unseres sommerlichen Dorfspazierganges bei schwülem Wetter sprechen wir auch viel über den Begriff Heimat. Die sei, so van Staa, überall dort, wo man sich beheimatet fühle.

am friedhof mit van staa
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Altlandeshauptmann Herwig van Staa und Markus Feichter am Waldfriedhof in Barwies

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„Tirol heute“
4. August, 19.00 Uhr, ORF 2

Bei ihm sei das ganz klar die Heimat seiner Kindheit in Bad Leonfelden gewesen, heute sei das Barwies, aber auch seine Familie und die Kirche seien für ihn ebenso Heimat. Dort ist der gläubige Katholik regelmäßiger Besucher der Sonntagsmesse, danach gehe es immer zum Stammtisch zur nahen Moosalm.

Berge und gutes Essen

Kulinarisch schätze er die bodenständige Küche seiner Frau Luise, sagt der ehemalige Landeshauptmann. Besonders liebe er gefüllte Paprika, Faschiertes und jegliche Nudelgerichte. „Würde ich essen was ich wollte, hätte ich sicherlich 150 Kilogramm Gewicht“, lacht van Staa. „Und würde ich trinken was mir schmeckt, hätte ich jeden Abend zu viel!“ Viel hat er zu erzählen, der ehemalige Politprofi. Selbst die Berge der Umgebung kennt er in- und auswendig, auch wenn er die meisten nur zu halber Höhe bestiegen habe, wie er sagt.

Fotostrecke mit 10 Bildern

Altlandeshauptleute Partl, Weingartner, Van Staa, Platter
APA/EXPA/JOHANN GRODER
Wiedersehen der Altlandeshauptleute: Alois Partl, Wendelin Weingartner, Herwig van Staa und Günther Platter (v.l.n.r.)
Günther Platter und Herwig van Staa
APA/Robert Parigger
Herwig van Staa mit seinem Nachfolger Günther Platter
van staa kirche
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Markus Feichter im Gespräch mit Herwig van Staa in der Pfarrkirche Barwies
barwies
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Die Pfarrkirche im Zentrum von Barwies, einem Ortsteil von Mieming
moos van staa
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Wenn der Ex-Landeshauptmann die Berge erklärt
Golfplatz Mieming
Angela Braster Art
Am Mieminger Plateau
gespräch moosalm staa
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Im Gespräch bei der Moosalm in Barwies
gedenktafel wallnöfer
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Van Staas Schwiegervater liegt am Waldfriedhof in Barwies begraben
Herwig van Staa in der Maria Theresienstraße
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Van Staa war auch lange Innsbrucker Bürgermeister
tafel bank
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Gemeinde, Musikkapelle und Schützenkompanie sind stolz auf ihren bekanntesten Mitbürger

Er zeigt uns dann noch den beschaulichen Waldfriedhof in Barwies, wo sein Schwiegervater Eduard Wallnöfer begraben liegt. Immer öfter komme er hierher, sagt Herwig van Staa. Er sei jetzt in einem Alter, in dem Weggefährten und liebe Freunde hier ihre Gräber hätten. Der Besuch und das Gießen der Blumen verbinde ihn sehr mit diesen Menschen.

Der Volkskundler van Staa gilt als leutselig. Er betont, Menschen zu mögen und im Falle auch zu helfen, wo es gehe. Das sei immer sein Antrieb gewesen. Ihm fehle das handwerkliche Geschick, dafür könne er organisatorisch einiges bewegen. Nach wie vor ist er vielfach aktiv, von der Landesgedächtnisstiftung bis zum Österreichischen Schützenbund, dem er als Präsident vorsteht. Zuletzt wurde er auch beim internen Streit im Österreichischen Olympischen Comité um Hilfe gebeten.