Das malerische Pillerseetal liegt im Nordosten von Tirol an der Grenze zum Bundesland Salzburg und zu Bayern. Es gehört zum Bezirk Kitzbühel und ist eingebettet zwischen der Waidringer Steinplatte und den Loferer Steinbergen. Das Tal ist wie ein Tirol in Miniatur-Format. Es hat alles zu bieten, für was Tirol steht.
Der 24 Hektar große Pillersee ist der Mittelpunkt des Tals. Zum Schwimmen eignet sich der See vor allem für alle, die mit kaltem Wasser kein Problem haben. Die Wassertemperatur liegt meistens nur bei 18/19 Grad. An den Ufern kann man radfahren, wandern oder einfach gemütlich spazieren gehen. Beliebt ist der See auch bei Fischern aufgrund seines großen Forellenreichtums. Ganz in der Nähe ist die Gemeinde St. Ulrich. An schönen Tagen spiegelt sich der Turm der Pfarrkirche im Wasser. Die aus dem frühen 15. Jahrhundert stammende Wallfahrtskirche St. Adolari liegt an der nördlichen Seespitze. Sie ist bekannt für ihre Fresken.
Wenn der Pillersee „pillert"…
Bei Wind und Gewittern kann der See ganz schön wild werden. Wenn bei einem Sturm mit viel Wellengang brausende Töne zu hören sind, nennt man das im Volksmund „pillern“.
Nicht schwimmen kann man im hübsch gelegenen, glasklaren Wiesensee am Fuß der Loferer Steinberge. Der kleine See ist Teil des Biathlon WM Pfades, den man ab Hochfilzen als Rundweg begehen kann. Neben dem See findet man eine kleine Kneippanlage.
Ein ganz spezieller Kraftplatz ist für viele Pillerseetaler der Wildseeloder. Der Name kommt vom See, der zwischen dem Wildseelodergipfel und dem Gipfel „Henne" liegt. Das Wort „Loder“ ist ein volkstümlicher Ausdruck für Mann. Wie kommt man hinauf? Mit der Bergbahn Fieberbrunn geht es auf den Lärchfilzkogel. Nach der Bergstation geht es kurz hinunter, man erreicht ein Kar mit bewirtschafteten Almhütten. Anschließend wandert man auf einem Serpentinenweg bergauf, wo man bald das Dach des Wildseeloderhauses sieht.
Ein beliebtes Ausflugsziel im Tal sind die sogenannten „Schreienden Brunnen“. Das ist ein Schleierwasserfall bei Fieberbrunn. Durch ein wildromantisches Tal geht es in den „Hörndlinger Graben“. Zuerst wandert man über eine Brücke, dann hält man sich immer entlang des Schwarzbaches. Bald hat man die schreienden Brunnen erreicht. Der kleine Wasserfall hat Trinkwasserqualität und wird vom nahen Wildseelodersee gespeist. Dazu gibt es auch eine Sage. Den Kindern wird gesagt, sie sollen im Wildseelodersee nicht zu weit hinausschwimmen, sonst kommen sie in einen Strudel und bei den Schreienden Brunnen wieder ans Tageslicht.
Die Steinplatte bei Waidring ist rund sieben Kilometer lang und bis 250 Meter hoch. Sie ist eine geologische Besonderheit. Das Felsmassiv ist das größte Trockenriff Europas. Vor vielen, vielen Millionen Jahren war hier ein Meer. Man findet auch immer wieder Fossilien. In den 80er Jahren wurde zum Beispiel ein Schneckenhaus mit einem Durchmesser von rund 50 Zentimetern entdeckt. Manche dieser Fundstücke kann man sich in einem Museum auf der Steinplatte anschauen. Einer der größten Grundeigentümer im Pillerseetal sind übrigens die Österreichischen Bundesforste. Ihr Anliegen ist es, den Wald und die Natur in der Region nachhaltig zu betreuen und zu erhalten.