Ungefähr eine gemütliche Stunde dauert der Rundweg durch den Park. Man trifft auf Rotwild, Damwild und Muffelwild ohne trennende Zäune. Ein gewisser Sicherheitsabstand muss eingehalten werden. Die Tiere sind Wildtiere, man soll sie nicht streicheln, damit sie artgerecht leben können.
Das Rotwild gilt als größtes heimisches Säugetier und ist in ganz Tirol unterwegs. Im Sommer ist es rotbraun, im Winter wird es dunkelbraun beziehungsweise grau. Die Färbung des Nachwuchses ist in den ersten Lebensmonaten rötlich-braun mit weißen Tupfen. Hirsche tragen bereits im zweiten Lebensjahr ein Geweih. Das werfen sie einmal im Jahr ab, das neue wächst ziemlich schnell nach und wirkt wie von Samt überzogen. Das Muffelwild ist in Tirol lang nicht so verbreitet wie das Rotwild. Es gibt einige Kolonien, zum Beispiel im Wattental und im Pitztal. Das Damwild ist fast gänzlich aus Tirol verschwunden.
Rückzugsmöglichkeiten für das Wild
Der Nachwuchs kommt beim Wild im Frühling beziehungsweise Sommer. Da springen viele Jungtiere herum. Die Mütter und ihre Jungen können sich jederzeit in einen Teil des Parks zurückziehen, wo Besucher nicht erlaubt sind. Es muss sich also kein Tier mit den Gästen abgeben, die meisten sind aber sehr entspannt und neugierig. Die Besucher werden immer wieder mit Interesse beäugt. Vor allem auch von den vielen Ziegen, die sich zwischen dem Wild vorwitzig austoben.
Ein Höhepunkt nicht nur für die kleinen Besucherinnen und Besucher ist der Streichelstadel. Dort kann man mit Ziegen, Eseln, Schafen, Lamas, Alpakas, Hasen und Meerschweinchen Kontakt aufnehmen.
Die Tiere zu füttern ist im Wildpark Aurach nicht erlaubt. Futterneid kann zu Aggressionen und damit auch zu Verletzungen der Besucher führen, heißt es von Seiten der Betreiber. Es gibt aber eine offizielle Wildfütterung am Futterplatz.
Die Fütterung ist ein Höhepunkt
Die ist ein besonderes Erlebnis. Kaum fährt Wildpark-Chefin Andrea Pletzer-Gasser mit ihrem Traktor und dem Futter im Anhänger vor, gibt es kein Halten mehr. Aus allen Richtungen des Parks kommt das Wild und frisst sich satt. Betreutes Füttern wird im Streichelzoo an den Wochenenden und an Feiertagen angeboten.
Besuchen kann man den Wildpark jederzeit das ganze Jahr über. Wer das Rotwild in seiner ganzen Pracht und Schönheit erleben will, der sollte aber auf den Fellwechsel achten. Die Tiere wechseln ihr Fell zwei Mal jährlich. Von April bis Juni geht es ins rötliche Sommerfell, von September bis Oktober ins graubraune Winterfell. In der Zeit dieses Fellwechsels schauen die Tiere ein bisschen zerrupft aus, das alte Fell hängt oft noch dran.
Der Wildpark ist 1972 auf dem Gelände des hunderte Jahre alten Branderhofes errichtet worden. Vor allem Tierarten der Alpen haben hier schon damals ein Zuhause gefunden. Die artgerechte Haltung ist den Betreibern wichtig. Man hat sich auch entschlossen, vom Aussterben bedrohte Haustierrassen zu beherbergen. Zum Beispiel das Alpine Steinschaf, das Mangalitza-Schwein oder die Haubenente.