Zwei Hirsche schauen
Ursula Aichner/ORF
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Neun Plätze, neun Schätze 2023

Der Wildpark Aurach

Mitten in den Kitzbüheler Alpen liegt der Wildpark Aurach. Die Besucherinnen und Besucher haben dort nicht nur einen beeindruckenden Ausblick auf die umliegende Bergwelt. Sie kommen auch ganz nah an die Tiroler Tierwelt heran. Insgesamt gibt es 350 tierische Bewohner, der Park gilt als größtes Freigehege Tirols und ist 2022 50 Jahre alt geworden.

Ungefähr eine gemütliche Stunde dauert der Rundweg durch den Park. Man trifft auf Rotwild, Damwild und Muffelwild ohne trennende Zäune. Ein gewisser Sicherheitsabstand muss eingehalten werden. Die Tiere sind Wildtiere, man soll sie nicht streicheln, damit sie artgerecht leben können.

Das Rotwild gilt als größtes heimisches Säugetier und ist in ganz Tirol unterwegs. Im Sommer ist es rotbraun, im Winter wird es dunkelbraun beziehungsweise grau. Die Färbung des Nachwuchses ist in den ersten Lebensmonaten rötlich-braun mit weißen Tupfen. Hirsche tragen bereits im zweiten Lebensjahr ein Geweih. Das werfen sie einmal im Jahr ab, das neue wächst ziemlich schnell nach und wirkt wie von Samt überzogen. Das Muffelwild ist in Tirol lang nicht so verbreitet wie das Rotwild. Es gibt einige Kolonien, zum Beispiel im Wattental und im Pitztal. Das Damwild ist fast gänzlich aus Tirol verschwunden.

Hirsche im Schatten
Ursula Aichner/ORF
Im Sommer braucht das Wild einen schattigen Platz.
Hirsche beim Baden
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Wenn es ganz heiß ist, gibt es Abkühlung im Ententeich.

Rückzugsmöglichkeiten für das Wild

Der Nachwuchs kommt beim Wild im Frühling beziehungsweise Sommer. Da springen viele Jungtiere herum. Die Mütter und ihre Jungen können sich jederzeit in einen Teil des Parks zurückziehen, wo Besucher nicht erlaubt sind. Es muss sich also kein Tier mit den Gästen abgeben, die meisten sind aber sehr entspannt und neugierig. Die Besucher werden immer wieder mit Interesse beäugt. Vor allem auch von den vielen Ziegen, die sich zwischen dem Wild vorwitzig austoben.

Ziege auf Bank
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Die Ziegen im Park sind immer neugierig und auf der Suche nach Futter.

Ein Höhepunkt nicht nur für die kleinen Besucherinnen und Besucher ist der Streichelstadel. Dort kann man mit Ziegen, Eseln, Schafen, Lamas, Alpakas, Hasen und Meerschweinchen Kontakt aufnehmen.

Die Tiere zu füttern ist im Wildpark Aurach nicht erlaubt. Futterneid kann zu Aggressionen und damit auch zu Verletzungen der Besucher führen, heißt es von Seiten der Betreiber. Es gibt aber eine offizielle Wildfütterung am Futterplatz.

Die Fütterung ist ein Höhepunkt

Die ist ein besonderes Erlebnis. Kaum fährt Wildpark-Chefin Andrea Pletzer-Gasser mit ihrem Traktor und dem Futter im Anhänger vor, gibt es kein Halten mehr. Aus allen Richtungen des Parks kommt das Wild und frisst sich satt. Betreutes Füttern wird im Streichelzoo an den Wochenenden und an Feiertagen angeboten.

Esel
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Esel Leni lässt sich gerne streicheln
Muffelwild
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Beim Fellwechsel schaut das Wild immer ein bisschen „zerupft“.

Besuchen kann man den Wildpark jederzeit das ganze Jahr über. Wer das Rotwild in seiner ganzen Pracht und Schönheit erleben will, der sollte aber auf den Fellwechsel achten. Die Tiere wechseln ihr Fell zwei Mal jährlich. Von April bis Juni geht es ins rötliche Sommerfell, von September bis Oktober ins graubraune Winterfell. In der Zeit dieses Fellwechsels schauen die Tiere ein bisschen zerrupft aus, das alte Fell hängt oft noch dran.

Brandnerhof Aurach
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Der Branderhof ist schon seit vielen, vielen Jahren in Familienbesitz.
Ausblick auf Kitzbühel vom Widpark
Ursula Aichner
Beeindruckende Aussichten

Der Wildpark ist 1972 auf dem Gelände des hunderte Jahre alten Branderhofes errichtet worden. Vor allem Tierarten der Alpen haben hier schon damals ein Zuhause gefunden. Die artgerechte Haltung ist den Betreibern wichtig. Man hat sich auch entschlossen, vom Aussterben bedrohte Haustierrassen zu beherbergen. Zum Beispiel das Alpine Steinschaf, das Mangalitza-Schwein oder die Haubenente.