Der Panoramaweg ist rund 7,8 Kilometer lang und eigentlich für jeden zu bewältigen. Es geht immer wieder leicht bergauf oder bergab, man kann ganz gemütlich vor sich hinwandern in einem der größten Zirbenwälder der Alpen. Man findet viele Bänke, Infotafeln und hat immer wieder einen faszinierenden Ausblick auf das Inntal und die Nordkette.
Bequem mit der Bahn in die Höhe
Die beste Jahreszeit für diese rund 2,5 Stunden lange Wanderung ist zwischen Juni und Oktober, die Almrosen blühen drei Wochen gegen Ende Juni und Anfang Juli. Wer zum Zirbenweg mit der Bahn will, hat zwei Möglichkeiten. Es geht in der Gondel hinauf auf den Patscherkofel und man startet beim Schutzhaus. Oder man lässt sich von der Glungezerbahn hinaufbringen und wandert bei der Tulfeinalm los.
Die Zirbe ist ziemlich wetterfest
Die Pflanze, die am Zirbenweg am häufigsten vorkommt, ist klarerweise die Zirbe, auch Zirbelkiefer, oder Zirbel genannt. Sie gehört zur großen botanischen Gattung der Kiefern und ist auf 1400 Meter bis ungefähr 2500 Meter Seehöhe zu Hause. Die faszinierende, sehr widerstandsfähige Pflanze wird im Durchschnitt 200 bis 400 Jahre alt, Schätzungen gehen jedoch davon aus, dass sie ein Höchstalter von bis zu 1200 Jahren erreichen kann. Vor allem in den höheren Lagen der Alpen erfüllt die Zirbe eine wichtige Schutzwaldfunktion.
Die älteste Zirbe am Zirbenweg ist über 750 Jahre alt und steht im sogenannten Ampasser Kessel. Verschiedene Flechten geben diesem hunderte Jahre alten Baum das Aussehen eines echten Zirben-Methusalems. Mehrere Spechtfamilien lieben diese Zirbe mit ihren Nisthöhlen als Brutplatz. Besonders wichtig für die Zirben ist der Tannenhäher. Er bewohnt hochgelegene Bergwälder und gehört zur Familie der Rabenvögel. Die Grundfarbe seines Gefieders ist wie dunkle Schokolade. Die Flügel sind schwarz, der Schwanz weiß-schwarz. Das ganze Gefieder ist abgesehen vom Kopf und vom Nacken mit vielen weißen, tropfenförmigen Flecken übersät.
„Zirbmgratsch“ pflanzt Jungzirben
Zwischen dem Tannenhäher und der Zirbe gibt es eine enge Symbiose. Die Zirbe liefert die Nüsse, der Tannenhäher frisst diese Nüsse, hortet sie auch, vergisst manchmal, wo er sie versteckt hat und pflanzt so ganz nebenher Jungzirben. Nicht umsonst heißt der Tannenhäher im Tiroler Dialekt auch „Zirbmgratsch“. Dem Zirbenholz und seinen ätherischen Ölen werden viele positive Eigenschaften zugeschrieben. So soll der typische Zirbenduft für einen tiefen und gesunden Schlaf sorgen.
Ein besonderes Erlebnis ist der Zirbenweg, wenn die Almrosen blühen. Alpenrosen oder Almrausch werden sie auch genannt. Die Pflanze ist ein holziger Busch mit immergrünen Blättern und wird etwa 30-130 Zentimeter hoch. Verwechselt werden oft die rostblättrige Alpenrose, die am Zirbenweg wächst, und die bewimperte Alpenrose. Im Gegensatz zu der rostblättrigen Alpenrose findet man die bewimperte Alpenrose nur auf kalkhaltigen Böden.