Peter Anich – Ein Bauer greift nach den Sternen

Der Bauernsohn aus Oberperfuss lernte innerhalb kürzester Zeit nicht nur lesen, schreiben und rechnen, sondern er konnte die Mathematik auch anwenden. Anich gestaltete zwei große Globen, den Erd- und den Himmelsglobus, die im Tiroler Landesmuseum ausgestellt sind. Dass er selbst wusste, etwas Großes geschafft zu haben, zeigt sich in der Inschrift eines Globus, der Kaiserin Maria Theresia gewidmet wurde:

Accessit stellis ornatus agrestis – Ein Bauer greift nach den Sternen.

Weltberühmter Atlas Tyrolensis

Sein Meisterwerk war allerdings die Vermessung des nördlichen und südlichen Tirols in jahrelangen Vermessungen mit enormen körperlichen Herausforderungen. Weil ihm Messinstrumente zu ungenau waren, bastelte er seinen eigenen und bestimmte einen neuen Maßstab für die topografische Karte Tirols: den weltberühmten Atlas Tyrolensis. Der Atlas Tyrolensis galt zu seiner Zeit als die bedeutendste und international bekannteste österreichische Karte. Sein Schüler Blasius Hueber muss ihn schlussendlich alleine fertigstellen, denn Peter Anich stirbt 1766 an den Folgen eines Fiebers, an dem er während der Vermessungsarbeiten erkrankte.

Apps, Drohnen und Co

Seine Errungenschaften sind die Basis der modernen Vermessung, die heute hoch technologisiert auch für die Abschätzung von Naturgefahren angewandt wird. Zurzeit werden mit Apps, Satellitenbildern, Drohnen und 3D-Laserscan-Methoden räumliche Daten zur Kartenerstellung verwendet. Ein komplexes Unterfangen, wobei dennoch die Arbeit im Gelände erforderlich ist.

Auf den Spuren von Peter Anich

Für das Österreich Bild haben sich Helena Fröhlich und ihr Team auf die Spurensuche des Multitalentes Peter Anich begeben – begleitet von Forscherinnen und Forschern der Universität Innsbruck sowie Kartografinnen und Kartografen des Österreichischen Alpenvereins.

Ein Bauer greift nach den Sternen – Von Peter Anich zur modernen Vermessung Tirols.
Eine Produktion von ORF Tirol, gestaltet von Helena Fröhlich.