Neun Plätze/Die Lechauen
Eingebettet zwischen den Allgäuer und den Lechtaler Alpen befindet sich die fast unberührte Wildflusslandschaft rund um den Lech. Einen großartigen Ausblick auf die beeindruckenden Windungen hat man vom Baichlstein, dem Hausberg von Stanzach. Zum Teil völlig unbeeinflusst vom Menschen bahnt sich der Lech als einer der letzten Wildflüsse der Alpen seinen Weg durch das Tal.
ORF/Ursula Aichner
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Unermessliche Artenvielfalt
Ein Labyrinth aus Kies- und Schotterbänken ist das charakteristische Bild dieser Landschaft. Sie verändert sich laufend, die Kies- und Schotterbänke verschwinden und entstehen wieder neu. Viele Pflanzen finden hier die geeigneten Lebensräume – von karg bis üppig, von trocken bis nass. Die Artenvielfalt ist enorm. Über 1.100 zum Teil seltene Pflanzenarten wachsen hier.
Bei den Menschen sind es vor allem die erholungssuchenden, sportlichen und die Naturfreunde, die den Naturpark Tiroler Lech lieben. Viele „erwandern“ sich die Lechauen, andere treten lieber in die Pedale. Auf dem Lech-Radweg kann man den Wildfluss perfekt entdecken und die einzigartigen Bergpanoramen genießen.
Ursula Aichner
Nicht sattsehen kann man sich an der Farbe des Lech. Niedrige Temperaturen, wenig Plankton und ein hoher Gehalt an Mineralien ergeben zusammen mit dem Sonnenlicht die markante hellblau-türkise Farbe des Wassers. Die ist ein unverwechselbares Markenzeichen des Tiroler Lechs. Regenfälle und heftige Gewitter können diese faszinierende Farbe innerhalb weniger Stunden ändern. Schlammig, braun wälzt sich der Fluss dann durch das Tal. Immer wieder wird das Lechtal auch von Hochwasser heimgesucht.
Eine besondere Pflanzenart, die entlang des Lechs wächst, ist die geschützte Deutsche Tamariske. Dieser bis zu zwei Meter hohe, immergrüne Strauch gilt als Wildflussspezialist mit einem riesigen Wurzelstock. Und den braucht er auch, die Tamariske ist ein Hochwasserprofi, die kein Problem mit Wassermassen hat.
ORF/Ursula Aichner
Paradies für Orchideen
Auch für Orchideenliebhaber ist die Gegend um den Lech ein Paradies. Man findet an den Berghängen zahlreiche Arten, wie zum Beispiel die Weiße Waldhyazinthe, die Rotbraune Stendelwurz oder den Frauenschuh.
ORF/Ursula Aichner
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Rund um den Lech gibt es jede Menge Sagen. Jedes Kind im Lechtal kennt den „Bluatschink“. Es ist ein unheimliche Fabelwesen, halb Raubtier, halb Mensch, das im Lech sitzt und unvorsichtige Kinder mit Haut und Haaren verschlingt.
Katharina Kramer; tirol.ORF.at