Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) begründete die Auszeichnung damit, dass Platter, wie der ebenfalls ausgezeichnete Ex-Landeshauptmann der Steiermark, Hermann Schützenhöfer (ÖVP), in Herausforderungen politische Verantwortung übernommen hätten.
„Und Ihr habt diese große Verantwortung trotz Wirtschaftskrise, Pandemie, Teuerung und dem russischen Angriffskrieg in Europa nie gescheut. Das hat den Steirerinnen und Steirern, den Tirolerinnen und Tirolern, in Summe aber allen Österreicherinnen und Österreichern sehr geholfen. Und das hat auch Wien sehr genützt," erklärte Ludwig beim Festakt. Das Ehrenzeichen sei seit 1945 15 Mal verliehen worden.
Lange politische Karriere
Seine politische Karriere startete der 1954 geborene Platter in den 1980er Jahren. Er war zunächst Gemeinderat und dann Bürgermeister in seiner Heimatgemeinde Zams (Bezirk Landeck). Vor 30 Jahren zog er in den Nationalrat ein. 2000 kehrte er als Landesrat zurück nach Tirol, ehe er von 2003 bis 2007 Verteidigungsminister unter Wolfgang Schüssel (ÖVP) wurde. In diese Amtszeit fielen etwa die Anschaffung der Eurofighter und die Verkürzung des Präsenzdienstes von acht auf sechs Monate. Von 2007 bis 2008 war Platter Innenminister im Kabinett von Alfred Gusenbauer (SPÖ). Dort geriet er im Zuge der Causa Arigona Zogaj in die Kritik.
2008 wurde Platter zum Tiroler Landeshauptmann gewählt. Dieses Amt übte er bis 2022 aus. Ludwig strich in seiner Rede unter anderem die „sehr rar gewordene Fähigkeit zur Selbstkritik“ Platters hervor. „Darüber hinaus hast du dich nie gescheut, wenn du als Landeshauptmann eine ganz eigene Meinung hattest, bisweilen auch die Bundespartei zu konterkarieren: so etwa, als du dich 2012 dezidiert für die Gesamtschule ausgesprochen hast“, sagte der SPÖ-Politiker über Platter.