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Politik

„Europa.Cafe“: Fragen und Antworten zur EU

Die Tirolerinnen und Tiroler fühlen sich in Europa unterrepräsentiert und haben Bedenken und Fragen hinsichtlich verschiedener Themen wie Transitverkehr und der Rolle Europas in der Pandemie. Diese Anliegen und Fragen wurden im „Europa.Cafe“, das am Dienstag in Innsbruck Station machte, diskutiert.

Rund 540.000 Menschen sind in Tirol bei der bevorstehenden Wahl des Europäischen Parlaments wahlberechtigt. Einen Überblick über die Bedeutung der Europäischen Union, deren Einfluss und Wirken können sich Interessierte beim „Europa.Cafe“ machen, das am Dienstag noch bis 17.00 Uhr in der Innsbrucker Maria-Theresien-Straße Station macht.

Wie Andreas Greiter, einer der Mitorganisatoren des Landes Tirol des „Europa.Cafe“, erklärte, hätten bei dieser Gelegenheit viele Menschen ihrem Unmut Ausdruck verliehen, anderen wollten ihre Fragen über Europa beantwortet haben.

Was hat Europa während der Pandemie getan?

Ein Hauptanliegen sei das Gefühl, dass die Stimme von Tirol und Österreich in Europa zu wenig gehört werde, sagte Greiter. Die Menschen würden sich unterrepräsentiert fühlen und glauben, dass sie zu wenig Mitspracherechte hätten. Ein weiteres Anliegen sei der Verkehr und insbesondere der Transitverkehr. Darüber hinaus würden sich viele fragen, wo Europa während der Pandemie gewesen sei und was es in der Pandemie getan habe.

Andreas Greiter
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Andreas Greiter

Man erkläre den Gästen des „Europa.Cafe“, dass Tirol und Österreich in den europäischen Institutionen stark vertreten seien. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl habe Österreich im europäischen Parlament doppelt so viele Abgeordnete wie Deutschland. Zudem sei Österreich in der Europäischen Kommission und beim Europäischen Gerichtshof mit jeweils einem Mitglied vertreten.

Auch kleine Länder mit Gestaltungsmöglichkeit

Trotz seiner Kleinheit habe auch Tirol Möglichkeiten zur Mitwirkung und zur Nutzung von Netzwerken, um andere Länder und Menschen von ihren Positionen zu überzeugen und Allianzen zu schmieden, betonte Greiter.

Die Kritik an der EU rühre vermutlich daher, dass die Menschen sich schnell an die positiven Aspekte der EU gewöhnen und dann eher die Nachteile sehen würden, sagt Greiter. Das Interesse an der EU-Wahl sei schwer einzuschätzen, da die Menschen, die sich an Informationsständen informieren, generell an europäischen Themen interessiert seien. Es bleibe daher abzuwarten, wie hoch die Wahlbeteiligung tatsächlich ausfalle.