Kindergarten in Vomp
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Soziales

Gelebte Inklusion im Kindergarten Vomp

Am Sonntag ist Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Für ein gelebtes Miteinander steht die Marktgemeinde Vomp, die jüngst das Gütesigel „wir sind inklusiv“ vom Sozialministeriumservice erhalten hat.

Inklusion wird in Vomp sichtbar und aktiv gelebt: Seit Jahren setzt man sich hier für eine chancengleiche Beschäftigung und Ausbildung von Menschen mit Beeinträchtigungen ein. Der Kindergarten, die Kinderkrippe und der Schülerhort unterstützt Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf.

Viel Personal für individuelle Betreuung

Inklusion sei für den Kindergarten eine Grundhaltung, erklärte Martin Pachler, der pädagogische Leiter: „Wir holen jedes Kind an der Stelle ab, an der es sich befindet. Die Gemeinde unterstützt uns darin, dass wir personell sehr gut aufgestellt sind“, so Pachler. Auf hundert Kinder in sechs Kindergarten-Gruppen kommen 21 Beschäftigte – das macht die intensive Betreuung erst möglich. Nur so könne man die Bedürfnisse der Kinder auch erfüllen, zeigte sich Pachler überzeugt.

Kind mit Puzzle im Kindergarten in Vomp
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Martin Pachler hat sich von seinem Weg, Kindergartenpädagoge zu werden, nicht abbringen lassen – und das, obwohl oder vielleicht gerade weil er selbst eine Behinderung hat: „Ich habe eine kleine Hand. Da brauchte es natürlich einige Abklärungen im Vorhinein, ob es mir möglich ist, die Schule zu besuchen“, schilderte er. So habe er etwa zeigen müssen, dass es ihm möglich ist, die Hand der Kinder beim Spazierengehen zu halten, ohne dass sie sich losreißen und auf die Straße laufen können.

Martin Pachler
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Martin Pachler leitet den Inklusionskindergarten in Vomp

Bruch mit Klischees und Vorurteilen

Als er die Zweifel jedoch aus dem Weg geräumt hatte, stand seinem Traumberuf nichts mehr im Weg. Inzwischen leitet Martin Pachler den Kindergarten in Vomp. „In einigen Köpfen entspricht es vielleicht nicht dem typischen Rollenbild, dass ein Mann im Kinderarten arbeitet. Generell habe ich jedoch viel mehr Zustimmung als Gegenwind erhalten“, erklärte er.