Die Winternotschlafstelle geht in die Sommerpause
Rotes Kreuz Innsbruck
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Chronik

Notschlafstelle war jede Nacht voll belegt

Die Notschlafstelle des Roten Kreuzes Innsbruck war im vergangenen Winter erstmals sechs Monate lang geöffnet. Das hat sich bewährt – sie war zu 100 Prozent ausgelastet. Über den Sommer schließt die Einrichtung jetzt, eine weitere Schlafstelle in Innsbruck bleibt aber offen.

Eine Dusche, ein sauberes Bett für die Nacht, eine warme Mahlzeit und ein offenes Ohr – dieses Angebot hat die Notschlafstelle in der Innsbrucker Richard-Berger-Straße auch vergangenen Winter bereitgestellt. Diesmal waren die Türen vom 1. November 2023 bis zum 30. April 2024 geöffnet – also um einen Monat länger als bisher.

Winternotschlafstelle

Das Rote Kreuz betreibt die Schlafstelle im Auftrag der Stadt Innsbruck und des Landes Tirol. Die Schlaf- und Sanitärräume sind nach Geschlechtern getrennt. Schutzsuchende erhalten dort auch Mahlzeiten, Hygieneartikel, zudem stehen Sozialarbeiterinnen und -arbeiter für Gespräche zur Verfügung.

Schutz während des Wintereinbruchs

Diese längeren Öffnungszeiten wurden von wohnungslosen Menschen genutzt: Nie stand eines der 20 Betten leer, wie Stefan Biebel, Leiter der Abteilung Gesundheit und Soziale Dienste beim Roten Kreuz bestätigte: „Der längere Betrieb hat sich, vor allem im Hinblick auf den Wintereinbruch Mitte April, bewährt“, erklärte er.

Insgesamt verzeichnete die Notschlafstelle in der Richard-Berger-Straße 3.759 Nächtigungen. Der Andrang sei groß, da sich viele Menschen die laufenden Lebenskosten nicht mehr leisten können und so in die Armut schlittern und auf Nächtigungsangebote angewiesen seien, betonte das Rote Kreuz.

Die Notschlafstelle des Roten Kreuzes Innsbruck in der Richard-Berger-Straße
Rotes Kreuz Innsbruck
Eine Rot-Kreuz-Mitarbeiterin bereitet eines der 20 Betten für Übernachtungsgäste vor

Schlafstelle der TSD bleibt geöffnet

Über den Sommer ist die Notschlafstelle des Roten Kreuzes jetzt geschlossen. Jene der Tiroler Soziale Dienste (TSD) am Schusterbergweg bleibt allerdings ganzjährig offen. Bis zu 99 Menschen finden dort einen Schlafplatz.