Fahne der Stadt Innsbruck am Rathaus
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Politik

Innsbruck kann Schulden weiter senken

Die Stadt Innsbruck hat 2023 die Gesamtschulden und die Pro-Kopf-Verschuldung reduziert. Im Rechnungsabschluss standen Einnahmen von 502,1 Mio. Euro Ausgaben von 462,6 Mio. Euro gegenüber, teilte die Stadt Innsbruck am Donnerstag mit.

Sowohl die Ausgaben als auch die Einnahmen seien im Vorjahr geringer ausgefallen als veranschlagt, teilte die Stadt mit. Die operativen Einnahmen seien um 10,5 Millionen Euro niedriger gewesen als veranschlagt. Die Ausgaben seien ebenso mit 462,6 Millionen Euro niedriger gewesen als zuvor mit 486,8 Millionen Euro angenommen.

Die wesentlichen Abweichungen seien im geringerem Personal- und Sachaufwand sowie bei verringerten Transfers, wie beispielsweise den Transferzahlungen an das Land im Bereich der Mietzinsbeihilfe und den Vorschusszahlungen für die Mindestsicherung und der mobilen und stationären Pflege zu finden, hieß es in einer Aussendung.

Finanzdirektor der Stadt spricht von gutem Ergebnis

Der Haushalt sei insgesamt ausgeglichen, resümierte Finanzdirektor Martin Rupprechter. Der Saldo aus der operativen Gebarung von 39,5 Millionen Euro reiche aus, um die planmäßige Tilgung von Darlehen in Höhe von 12,1 Millionen Euro zu decken. Der finanzielle Spielraum für neue Projekte und Investitionen lag demnach bei 27,4 Millionen Euro. Beim Rechnungsabschluss 2022 war dieser Wert noch bei 74,4 Millionen Euro gelegen. Dennoch handle es sich um ein gutes Ergebnis, so Rupprechter.

Der Schuldenstand der Landeshauptstadt wurde indes seit 2020 von 181,5 Millionen Euro auf 158,7 Millionen Euro reduziert. Die Pro-Kopf-Verschuldung lag nunmehr bei 1.217 Euro (2022: 1.258 Euro) und war somit gesunken. Das Gesamtvermögen der Stadt Innsbruck stieg leicht und lag bei 2,96 Milliarden Euro.

Stadt investierte etwas weniger als im Vorjahr

Das Investitionsvolumen lag bei 57,2 Millionen Euro und somit leicht unter dem Vorjahreswert. Investiert worden sei in allen Bereichen, vor allem bei der der Innsbrucker Immobiliengesellschaft IIG (Wohnungen, Schulen, Kindergärten, Amtsgebäude), den Innsbrucker Verkehrsbetrieben (IVB) und deren Infrastruktur sowie in laufende städtische Projekte (Planungen für Sanierung Eiskanal Igls, Congress Messe Innsbruck, Radmasterplan usw.).

Bauarbeiten in Innsbrucker Altstadt
Clavis

Gestiegene Personalkosten und hohe Baukosten

Für den kommenden Jahresabschluss 2024 hoffe man zwar auf eine insgesamt gemäßigte Situation, wahrscheinlich werde sich aber ausgabenseitig durch die seit dem Vorjahr wesentlich und erheblich gestiegenen Personalkosten (Lohnabschluss 9,14 Prozent für 2024) und ein weiterhin inflationsbedingtes hohes Preisniveau bei den Investitionen – vor allem am Bau – bei den Dienstleistungen und bei den Kosten für die Energieträger das Gesamtbild voraussichtlich verschlechtern, prognostizierte Bürgermeister Georg Willi (Grüne).

Willi tritt am Sonntag in der Stichwahl gegen den früheren Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (JA – Jetzt Innsbruck) an.