Stromleitung
ORF.at/Georg Hummer
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Chronik

Sichere Stromversorgung für ganz Osttirol

Die Austrian Power Grid (APG) und TINETZ investieren 46,5 Millionen Euro in ein neues Umspannwerk in Matrei in Osttirol. Die Anlage verbindet die 110-kV-Stromleitung der TINETZ durch das Iseltal direkt mit dem 380-kV-Netz der APG. Dadurch soll die Versorgungs- und Ausfallsicherheit erhöht werden.

Derzeit sei die TINETZ-Stromleitung für die Versorgung des Iseltals nur an einer einzigen Stelle – über das APG-Umspannwerk Lienz – mit dem österreichweiten Stromnetz der APG verbunden, erklärte der Projektleiter der APG, Wolfgang Ranninger. Eine zweite derartige Anbindung über das neue Umspannwerk Matrei werde die Stromversorgung sowohl im Iseltal als auch in der gesamten Region massiv verbessern.

Durch die neue Anlage, die 46,5 Millionen Euro kosten und im Sommer 2025 fertiggestellt sein soll, kann der in Osttirol erzeugte, überschüssige Ökostrom aus Kleinwasserkraft und Photovoltaik besser abtransportiert werden. Die TINETZ begann bereits im Herbst 2023 mit den Bauarbeiten zum neuen Umspannwerk Matrei/Seblas, mittlerweile begannen auch die Arbeiten am APG-Gelände.

Stefan Schupfer (TINETZ), Philipp Straub (TINETZ), Wolfgang Ranninger (APG)
Martin Lugger
Stefan Schupfer (TINETZ), Philipp Straub (TINETZ), Wolfgang Ranninger (APG)

Netzstabilität wird verstärkt

Die 380-kV-Leitung der APG, die direkt am Standort vorbeiführt, wird im Zuge des Projekts in das neue 380/110-kV-Umspannwerk in Matrei/Seblas eingebunden.

Dies schaffe eine zusätzliche Verbindung zwischen überregionalem Transport- und regionalem Verteilernetz und verbessere die gesamte Netzsituation mit geringerer Störungsanfälligkeit. Darüber hinaus ermögliche das neue Umspannwerk eine effizientere Verteilung von überschüssigem Ökostrom aus erneuerbaren Quellen, so Ranninger.

365 Tonnen schwerer Transformator wichtigstes Bindeglied

„Wichtigstes Bindeglied zwischen den Netzen von APG und TINETZ ist ein zwölf Meter langer, fünf Meter breiter, zehn Meter hoher und 365 Tonnen schwerer Transformator. Dieser wandelt die Spannung von 380 kV auf 110 kV um und kann in beide Richtungen eine Leistung von 200 Megavoltampere (MVA) transportieren“, erklärte der Projektleiter. Die Trafo-Lieferung ist im Frühjahr 2025 geplant.

In Osttirol wird mehr Ökostrom produziert als im Bezirk verbraucht werden kann. Durch die Anbindung an das 380-kV-Netz könne in Zukunft mehr überschüssige, erneuerbare Energie in das APG-Netz eingespeist und österreichweit dorthin transportiert werden, wo sie gerade gebraucht werde, hieß es in der Aussendung. Das Projekt leiste damit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in Österreich.

Stromnetz muss durch Pubertät

Österreichs Stromnetz steht vor den größten Veränderungen seit seinem Bestehen. Die Energiewende hin zur Klimaneutralität fordert nicht zuletzt die Netzbetreiber. Neue Leitungen müssen errichtet und bestehende ausgebaut werden. Dazu kommen jede Menge Umspannstationen. Doch der Netzausbau ist nicht die einzige Aufgabe – und vielleicht auch gar nicht die schwierigste – mehr dazu in Stromnetz muss durch Pubertät (news.ORF.at).