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Sport

Kritik an Millionen für KI-Erweiterung

Der private Boulderhallenbetreiber „Boulderbar“ kritisiert die öffentliche Neun-Millionen-Finanzierung für die geplante Erweiterung des Boulderbereichs im Kletterzentrum Innsbruck. Der private Boulderhallenbetreiber konnte bisher in Innsbruck nicht Fuß fassen.

Boulderbar betreibt Boulderhallen in Wien, Linz und Salzburg. In Innsbruck versuchte der Boulderhallenbetreiber schon vor der Eröffnung des Kletterzentrum Innsbruck im Jahr 2017 Fuß zu fassen, bisher ohne Erfolg, erzählt der Geschäftsführer der Boulderbar Wien, Bernhard Kerschbaumer. Aus behördlichen Gründen sei das nicht gestattet worden oder nicht möglich gewesen, sagt Kerschbaumer. Es sei sehr schwierig, als privater Betreiber eine Boulderhalle in Innsbruck in einer Größe zu betreiben, die wirtschaftlich zu führen sei.

Mayr: Bekenntnis zum KI-Standort

Das Einzige, was man in Innsbruck brauche, sei ein Standort, also ein Grundstück. Den Rest könne man selbst finanzieren, sagt Kerschbaumer. Doch genau der Standort dürfte ein kritischer Punkt sein: In dem Grundsatzbeschluss bekenne sich der Stadtsenat zu dem jetzigen Standort, dem Kletterzentrum Innsbruck, heißt es von der Innsbrucker Sportstadträtin Elisabeth Mayr (SPÖ).

Kletterzentrum Innsbruck
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Das Kletterzentrum Innsbruck ist auch ein Bundesleistungszentrum

Das Kletterzentrum Innsbruck sei ein Bundesleistungszentrum und man wolle weiterhin einen Standort, an dem Leistungs- und Breitensport gemeinsam Platz finden, so Mayr. Der Leistungssport benötige entsprechende Trainingsflächen und man habe auch schon in der angrenzenden Leichtathletikhalle trainiert, das sei aber keine Dauerlösung, betont die Sportstadträtin. Bei dem neuen Boulderbereich handle es sich eine platzsparende Aufstockung ohne weitere Bodenversiegelung. Die neun Millionen Euro seien keineswegs freigegebene Gelder, sondern eine Kostenschätzung, die mittlerweile ein Jahr alt sei, so Mayr. Vorgesehen ist eine Drittelfinanzierung von Stadt, Land und Bund.

Boulderbar: Nicht im Sinne der öffentlichen Hand

Dass mit öffentlichen Geldern auch Platz für den privaten Betrieb geschaffen wird, ist Kerschbaumer ein Dorn im Auge: „Das ist in meinen Augen nicht im Sinne der öffentlichen Hand, so was zu finanzieren“. Eine hundertprozentige Finanzierung aus öffentlicher Hand sei auch für den Betreiber leichter, „der braucht sich nur in das gemachte Bett setzen“, sagt Kerschbaumer in Hinblick auf den Alpenverein als Betreiber des Innsbrucker Kletterzentrums, den er mit der Stadt „eng vernetzt“ sieht.

In Innsbruck habe man aber nach wie vor Ambitionen, eine Boulderhalle zu errichten, sagt Kerschbaumer. Der Wunsch an die Behörden und an die Politik sei, einen Standort wie das KI zu bekommen. Eine Boulderhalle könne man ohne Unterstützung durch die öffentliche Hand errichten und betreiben.