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Wirtschaft

Förderung soll „Altes Handwerk“ bewahren

„Alte Handwerksbetriebe“ üben handwerkliche Techniken und Fertigkeiten aus, die über Jahre hinweg weitergegeben wurden. Förderungen des Landes bei Investitionen und Betriebsübernahmen sollen nun zum Erhalt solcher Kleinstunternehmen beitragen.

Goldschmiedinnen, Schuster, Hutmacher und Uhrmacherinnen betreiben traditionelles Handwerk. Sogenannte „alte Handwerksbetriebe“ sind laut dem Land Tirol durch traditionelle handwerkliche Techniken und Fertigkeiten gekennzeichnet, die über Jahre hinweg weitergegeben wurden. Für solche Betriebe stellt das Land ab Mai Fördermittel bereit.

Rund 400 Betriebe in Tirol

In Tirol gibt es rund 27.300 Betriebe im Bereich Gewerbe und Handwerk. Etwa 400 davon sind dem „Alten Handwerk“ zuzuordnen.

Goldschmied bei der Arbeit
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Geld für Investitionen und Übernahmen

Gefördert werden sowohl Investitionen als auch die Übernahme eines Betriebs. Im Rahmen der Investitionsförderung werden Investitionen in Sachanlagen wie Gebäude, Einrichtungen oder Ausrüstungen unterstützt, die unmittelbar im Zusammenhang mit der Tätigkeit des traditionellen Handwerks stehen und zur Sicherung des Handwerksunternehmens beitragen, teilte das Land in einer Aussendung mit. Die Förderung beträgt maximal 30 Prozent der förderbaren Kosten. Diese müssen mindestens 5.000 Euro, dürfen jedoch maximal 50.000 Euro betragen.

Der Übernahmebonus wird gewährt, wenn der Handwerksbetrieb durch einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin übernommen und zumindest für die nächsten fünf Jahre weitergeführt wird. Voraussetzung ist, dass das gegenständliche Handwerksunternehmen gerade übergeben wird oder maximal sechs Monate vor Antragstellung übergeben wurde. Die Förderung beträgt maximal 20.000 Euro pro Übernahme eines Unternehmens. Anträge können ab 1. Mai eingebracht werden.

Suche nach Nachfolge oft herausfordernd

Handgefertigte und aus natürlichen Rohstoffen erzeugte Produkte seien heutzutage sehr gefragt und würden wieder zunehmend geschätzt, so Wirtschaftslandesrat Mario Gerber (ÖVP). „Traditionelle Handwerksbetriebe sind jedoch unter anderem oftmals mit der Herausforderung konfrontiert, einen Nachfolger bzw. eine Nachfolgerin zu finden“, so Gerber. Die Förderung soll zum Weiterbestehen von traditionellem Handwerk und dem dazugehörigen Wissen beitragen, so der Wirtschaftslandesrat.