Das historische Tirol war von Anfang an auf verschiedene Diözesen aufgeteilt, 1818 erfolgte mit einer Neuorganisation die „Reduktion“ auf Brixen (der Großteil des heutigen Nordtirol, Pustertal, Obervinschgau und Osttirol), Salzburg und Trient. Damit lagen nach dem Ersten Weltkrieg und der Grenzziehung am Brenner plötzlich zwei der drei Tiroler Bischofssitze in Italien.
Nach dem Weltkrieg Filiale von Brixen in Innsbruck
Damit die kirchliche Verwaltung zur Unterstützung der Pfarren und der Seelsorge aufrecht erhalten werden konnte, wurde in Innsbruck erst eine Brixener Filiale errichtet. Aus dieser entstand 1921 die noch mit Brixen verbundene und schließlich 1925 direkt dem Hl. Stuhl unterstellte Apostolische Administratur Innsbruck-Feldkirch. Dabei handelt es sich um ein Provisorium, dem eine lange Haltbarkeit beschieden war, denn es sollte aufgrund der politischen Ereignisse noch bis zum Jahr 1964 dauern, bis schließlich Innsbruck formell als Diözese errichtet wurde.
60-Jahr-Feier im ORF:
Höhepunkt der Jubiläumsfeier ist ein Festgottesdienst am Sonntag, 28. April, um 10.00 Uhr im Innsbrucker Dom zu St. Jakob. Der Festgottesdienst wird von ORF III und den ORF-Regionalradios live übertragen.
Bislang fünf Bischöfe in Diözese Innsbruck
Der 1938 zum Bischof geweihte Apostolische Administrator Paulus Rusch wurde damit zum ersten Innsbrucker Diözesanbischof. Ihm folgte Reinhold Stecher. Papst Johannes Paul II. ernannte Stecher am 15. Dezember 1980 zum zweiten Diözesanbischof von Innsbruck.
Nachdem Stecher seinen Rücktritt eingereicht hatte, wurde am 10. Oktober 1997 der Salesianerpater Alois Kothgasser, der zuvor als Rektor der Theologischen Hochschule in Benediktbeuern in Bayern tätig war, zum Bischof der Diözese Innsbruck ernannt. Von 21. Oktober 2003 bis zum 17. Jänner 2016 war Manfred Scheuer Innsbrucker Bischof. Mit Hermann Glettler steht seit 2017 der fünfte Bischof der Diözese vor.
Vergleichsweise kurze Zeitspanne zentral archiviert
Die Bestände des Diözesanarchivs in der Innsbrucker Riedgasse reichen bis in das Jahr 1919. „Technisch lässt sich die Entwicklung von handgeschriebenen Briefen, über Schreibmaschinenseiten, frühen Computerausdrucken und Faxnachrichten bis hin zur immer digitaleren Verwaltung festmachen“, erklärt Diözesanarchivar Martin Kapferer. Über 800 Laufmeter „Archivalien“ zeugen davon.
Diözesanpatron Petrus Canisius
Petrus Canisius wurde zum Diözesanpatron erkoren. Aus diesem Grund begeht die Diözese Innsbruck ihr Jubiläum zu seinem Gedenktag um den 27. April. 2021 wurde anlässlich des 500. Geburtstags des Heiligen ein Petrus-Canisius-Jahr begangen, zu dem “500 Herzfeuer des Glaubens und der Nächstenliebe“ entzündet werden sollten – mehr dazu in Diözese Innsbruck feiert Petrus-Canisius-Jahr.
Geboren wurde Petrus Canisius am 8. Mai 1521 in Nimwegen in den heutigen Niederlanden. 1543 trat er als erster Deutscher in den Jesuitenorden ein. Sein großes Anliegen war die Reform der katholischen Kirche. Canisius verfasste insgesamt drei Katechismen, in denen er Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen den Glauben der katholischen Kirche in verständlicher Weise näherbringen wollte.
Lange Aufenthalte in Tirol
Petrus Canisius hielt sich häufig in Österreich auf. In Wien war er 1554 für ein Jahr Administrator des Bistums, ehe er damit beauftragt wurde, ein Jesuitenkolleg in Prag zu gründen. Er nahm mehrmals an den Beratungen des Konzils von Trient teil und hielt sich schließlich von 1560 bis 1580 meist in Innsbruck auf.
1562 eröffnete er das Jesuitenkolleg in Innsbruck, 1569 eines in Hall. Ab 1571 diente er als Hofprediger bei Erzherzog Ferdinand II in Innsbruck und zog als Prediger und Volksmissionar durchs Land.