Altbischof Paulus Rusch
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Religion

Junge Diözese Innsbruck feiert 60 Jahre

Die Diözese Innsbruck feiert ihren 60. Geburtstag am 27. April. Paulus Rusch war der erste Bischof der Diözese Innsbruck. Der jetzige Bischof Hermann Glettler ist der fünfte in der Geschichte der jungen Diözese. Der Festgottesdienst findet am 28. April statt.

Das historische Tirol war von Anfang an auf verschiedene Diözesen aufgeteilt, 1818 erfolgte mit einer Neuorganisation die „Reduktion“ auf Brixen (der Großteil des heutigen Nordtirol, Pustertal, Obervinschgau und Osttirol), Salzburg und Trient. Damit lagen nach dem Ersten Weltkrieg und der Grenzziehung am Brenner plötzlich zwei der drei Tiroler Bischofssitze in Italien.

Nach dem Weltkrieg Filiale von Brixen in Innsbruck

Damit die kirchliche Verwaltung zur Unterstützung der Pfarren und der Seelsorge aufrecht erhalten werden konnte, wurde in Innsbruck erst eine Brixener Filiale errichtet. Aus dieser entstand 1921 die noch mit Brixen verbundene und schließlich 1925 direkt dem Hl. Stuhl unterstellte Apostolische Administratur Innsbruck-Feldkirch. Dabei handelt es sich um ein Provisorium, dem eine lange Haltbarkeit beschieden war, denn es sollte aufgrund der politischen Ereignisse noch bis zum Jahr 1964 dauern, bis schließlich Innsbruck formell als Diözese errichtet wurde.

Gründungsurkunde der Diözese Innsbruck
Cincelli/dibk.at
Die Gründungsurkunde der Diözese Innsbruck

60-Jahr-Feier im ORF:

Höhepunkt der Jubiläumsfeier ist ein Festgottesdienst am Sonntag, 28. April, um 10.00 Uhr im Innsbrucker Dom zu St. Jakob. Der Festgottesdienst wird von ORF III und den ORF-Regionalradios live übertragen.

Bislang fünf Bischöfe in Diözese Innsbruck

Der 1938 zum Bischof geweihte Apostolische Administrator Paulus Rusch wurde damit zum ersten Innsbrucker Diözesanbischof. Ihm folgte Reinhold Stecher. Papst Johannes Paul II. ernannte Stecher am 15. Dezember 1980 zum zweiten Diözesanbischof von Innsbruck.

Nachdem Stecher seinen Rücktritt eingereicht hatte, wurde am 10. Oktober 1997 der Salesianerpater Alois Kothgasser, der zuvor als Rektor der Theologischen Hochschule in Benediktbeuern in Bayern tätig war, zum Bischof der Diözese Innsbruck ernannt. Von 21. Oktober 2003 bis zum 17. Jänner 2016 war Manfred Scheuer Innsbrucker Bischof. Mit Hermann Glettler steht seit 2017 der fünfte Bischof der Diözese vor.

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Bischof Hermann Glettler
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Hermann Glettler wurde am 2. Dezember 2017 in der Innsbrucker Olympiahalle zum Bischof geweiht
Manfred Scheuer
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Manfred Scheuer war von 2003 bis 2016 Bischof der Diözese Innsbruck
Alois Kothgasser
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Alois Kothgasser leitete die Diözese Innsbruck von 1997 bis 2003
Bischof Reinhold Stecher
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Reinhold Stecher war von 1980 bis 1996 Bischof der Diözese Innsbruck.
Altbischof Paulus Rusch
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Paulus Rusch war der erste Bischof der Diözese Innsbruck. Er hatte dieses Amt von 1964 bis 1980 inne.

Vergleichsweise kurze Zeitspanne zentral archiviert

Die Bestände des Diözesanarchivs in der Innsbrucker Riedgasse reichen bis in das Jahr 1919. „Technisch lässt sich die Entwicklung von handgeschriebenen Briefen, über Schreibmaschinenseiten, frühen Computerausdrucken und Faxnachrichten bis hin zur immer digitaleren Verwaltung festmachen“, erklärt Diözesanarchivar Martin Kapferer. Über 800 Laufmeter „Archivalien“ zeugen davon.

Martin Kapferer bei der Arbeit im Archiv der Diözese Innsbruck
Cincelli/dibk.at
Martin Kapferer in der Arbeit im Diözesanarchiv

Diözesanpatron Petrus Canisius

Petrus Canisius wurde zum Diözesanpatron erkoren. Aus diesem Grund begeht die Diözese Innsbruck ihr Jubiläum zu seinem Gedenktag um den 27. April. 2021 wurde anlässlich des 500. Geburtstags des Heiligen ein Petrus-Canisius-Jahr begangen, zu dem “500 Herzfeuer des Glaubens und der Nächstenliebe“ entzündet werden sollten – mehr dazu in Diözese Innsbruck feiert Petrus-Canisius-Jahr.

Geboren wurde Petrus Canisius am 8. Mai 1521 in Nimwegen in den heutigen Niederlanden. 1543 trat er als erster Deutscher in den Jesuitenorden ein. Sein großes Anliegen war die Reform der katholischen Kirche. Canisius verfasste insgesamt drei Katechismen, in denen er Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen den Glauben der katholischen Kirche in verständlicher Weise näherbringen wollte.

Lange Aufenthalte in Tirol

Petrus Canisius hielt sich häufig in Österreich auf. In Wien war er 1554 für ein Jahr Administrator des Bistums, ehe er damit beauftragt wurde, ein Jesuitenkolleg in Prag zu gründen. Er nahm mehrmals an den Beratungen des Konzils von Trient teil und hielt sich schließlich von 1560 bis 1580 meist in Innsbruck auf.

1562 eröffnete er das Jesuitenkolleg in Innsbruck, 1569 eines in Hall. Ab 1571 diente er als Hofprediger bei Erzherzog Ferdinand II in Innsbruck und zog als Prediger und Volksmissionar durchs Land.