Lawine in einer aperen Rinne
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Wetter

Gleitschneewinter mit viel Niederschlag

Der Winter ist in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich gewesen. Es gab außergewöhnlich oft und viel Schnee im Hochgebirge, dagegen wenig in tieferen Lagen. Laut Tiroler Lawinenwarndienst werde dieser Winter wegen der hohen Temperaturen als Gleitschneewinter in die Geschichte eingehen.

Auch wenn jedes einzelne Lawinenunglück in diesem Winter auf seine Art tragisch war: mit derzeit sieben Todesopfern und einer vermissten Person war der zu Ende gehende Winter rein statistisch gesehen bis jetzt unter dem Durchschnitt an Lawinentoten. Der Lawinenwarndienst des Landes bezeichnet die vergangenen Wintermonate sogar als stabil und mit einigen auffallenden Phänomenen, sagte Leiter Patrick Nairz im Gespräch mit dem ORF Tirol.

Ungewöhnlich viel Schnee im Hochgebirge

„Der vergangene Winter war einerseits sehr niederschlagsreich, auf der anderen Seite auch sehr warm. Das hatte zur Folge, dass wir in der Höhe eine überdurchschnittliche Schneehöhe haben und in tieferen Lagen sehr wenig oder auch gar keinen Schnee hatten“, fasste Patrick Nairz zusammen. „Bei einem Beobachter, der die Schneehöhen seit Beginn des Lawinenwarndienstes misst, hatten wir zum Beispiel im Dezember mit 80 Zentimetern die maximale Schneehöhe, während wir Anfang März gemessen mit 30 Zentimetern die bisher minimalste Schneehöhe hatten.“

Wetterlage begünstigte Gleitschneelawinen

Das alles hat den Schneedeckenaufbau und damit auch die Lawinensituation beeinflusst. Vorherrschend sei vor allem im Spätwinter die Gleitschneeproblematik wegen der hohen Temperaturen gewesen, so Nairz: „Aufgrund des Wetterverlaufs hatten wir es in Summe mit einem stabilen und günstigen Schneedeckenaufbau in Tirol zu tun. Auf der anderen Seite begünstigte aber auch das warme Wetter und der intensive Regen in den Schnee das Gleiten der Schneedecke. Das heißt, der vergangene Winter wird definitiv als Gleitschneewinter in die Geschichte eingehen.“

Immer noch liegt im Tiroler Hochgebirge ungewöhnlich viel Schnee, während es weiter unten und in den Tälern schon längst grün ist. Der Wintereinbruch hat jetzt die Schneefallgrenze noch einmal sinken lassen. Noch ist der Winter rein aus lawinenkundlicher Sicht also nicht zu Ende – und die Skitouren und Wintersportsaison auch noch nicht ganz.