Radlader transportiert Big Bag
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Chronik

FF Zams legt bei Hochwasserschutz Turbo ein

Im Bezirk Landeck ist es Feuerwehren nun möglich, für den Hochwasserschutz in knapp 25 Sekunden eine Tonne Sand abzufüllen – auch im Falle eines Blackouts. Die Feuerwehr Zams arbeitet dafür eng mit einer Firma zusammen, um im Notfall die sogenannten „Big Bags“ für den Hochwasserschutz bereitzustellen.

„Big Bags“ sehen aus wie große, würfelförmige Einkaufstaschen – gefüllt mit rund 800 Kilo Sand können sie im Fall eines Hochwassers nebeneinander gestellt werden und so die Wassermassen abhalten bzw. umlenken. Die Idee, solche Big Bags möglichst schnell nutzen können ist nach der Hochwasserlage im August 2023 entstanden, sagt der Kommandant der Feuerwehr Zams, Hermann Ladner: „Wir füllen die Säcke ungefähr zu drei Vierteln voll und brauchen dafür maximal 25 Sekunden pro Sack.“

Big Bag wird befüllt
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In 20 bis 25 Sekunden ist ein Big Bag gefüllt

Firma adaptierte Ladeanlage

Bei der Firma TB Zams wurde dazu auf Firmenkosten eine eigene Ladeanlage, in die der Sand gekippt wird, für die Feuerwehren adaptiert. Sie ist auch für den Fall eines großflächigen Stromausfalles gerüstet, sagt der stellvertretende Betriebsleiter Christian Baldauf: „Wir können die Anlage betreiben, auch wenn im ganzen Land kein Strom mehr ist. Die Aggregate kommen entweder von der Feuerwehr und auch wir haben in unserem Werk eigene Aggregate und können damit die Anlage betreiben.“

Big Bag mit Sand befüllt
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Die Riesen-Sandsäcke sollen Wassermassen umleiten bzw. abhalten

Feuerwehrleute machten Radlader-Führerschein

Die Feuerwehren Landeck und Zams arbeiten im Fall der Fälle eng zusammen. Zudem haben zehn Mitglieder der Feuerwehr Zams Zusatzausbildungen gemacht, um mit dem Radlader auf dem Betriebsgelände fahren zu dürfen. Auch die Stapler dürfen genutzt werden – somit könne man das Ganze autark betreiben, so Ladner. Das System ist Montagabend vor zahlreichen hochrangigen Vertretern der Feuerwehren, der Politik und der Bezirkshauptmannschaft präsentiert worden. Es soll in den Bezirken Landeck und Imst im Ernstfall genutzt werden.