Ladestation für Elektroauto
ORF.at/Georg Hummer
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Verkehr

Neue E-Autos sind großteils Firmenfahrzeuge

Rund drei Viertel der neu zugelassenen Elektroautos in Österreich sind Firmenfahrzeuge. Die Umstellung erfolgt nicht zuletzt aufgrund finanzieller Anreize und um für Kunden und Arbeitnehmerinnen attraktiv zu sein. Dennoch gibt es vor dem Umstieg oft Skepsis.

Das Thema Reichweite sei mittlerweile in den Hintergrund gerückt, erklärt Fuhrparkberater Nikolaus Engleitner am Rande der E3+ Mobility Convention in Innsbruck. „Das war bisher das Einserthema“, so Engleitner, „mittlerweile sieht man, ich komme überall hin. Die Ladekarten funktionieren prinzipiell, die Frage ist nur, zu welchem Tarif ich laden kann.“

Bedenken bezüglich aktueller Anreize

Skepsis gebe es hingegen vielmehr bei der Frage, wie lange aktuelle Anreize noch gelten, „sprich Sachbezugsfreiheit, Vorsteuerabzugsfähigkeit für Pkw, keine motorbezogene Versicherungssteuer“. Denn die Berechnungen der Unternehmerinnen und Unternehmer würden auf solchen Anreizen fußen, so Engleitner. Der Berater geht allerdings davon aus, dass sie angesichts der zu erreichenden Klimaziele weiterhin bestehen werden.

Preise für Neufahrzeuge gesunken

Lieferprobleme würden hingegen aktuell keine Rolle mehr spielen. Im Gegenteil sei momentan das Angebot sogar größer als die Nachfrage, was wiederum die Preise sinken lasse, so Engleitner. „Darüber kann man sich freuen, aber es ist nur ein Teil der Wahrheit.“ Denn niedrige Kaufpreise würden den Restwert von Autos nach unten drücken. Das könne zwar durch einen jetzt günstigeren Kaufpreis ausgeglichen werden, „aber man darf es nicht außer Acht lassen“, so Engleitner.

Fahrzeugflotte als Aushängeschild

Mit der Umstellung auf Elektromobilität würden Unternehmerinnen und Unternehmer zeigen, wie innovativ sie sind, erklärt Franz Jirka, Spartenobmann für Gewerbe und Handwerk in der Tiroler Wirtschaftskammer die Motivation für den Umstieg. Zudem würden junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter solche Technologien – auch im Sinne der Umwelt – einfordern.

In Unternehmen werde es zunehmend wichtiger, sich mit Mobilität zu beschäftigen, erklärt Nikolaus Engleitner, was gewissermaßen ein neues Berufsbild mit sich bringt. „Ich glaube, Firmen brauchen immer mehr einen Mobilitätsmanager“, der sich nicht nur mit dem Fuhrpark beschäftige. „Dann reden wir auch von öffentlichem Nahverkehr, von Radfahren, von allen möglichen Formen der Mobilität, von einem Klimaticket.“ Denn Verkehr und Mobilität seien eine tragende Säule von Nachhaltigkeitszielen.