Starkstrommast
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Mobilität

Netzausbau für Elektromobilität

Das Stromnetz in Tirol steht angesichts der Energie und Mobilitätswende vor enormen Herausforderungen. Auch um die steigende Zahl an Elektroautos künftig versorgen zu können, braucht es in Tirol Investitionen von rund drei Milliarden Euro.

Aktuell sind in Tirol rund drei Prozent aller Autos elektrisch unterwegs. Würden sämtliche Pkws von heute auf morgen mit Batterieantrieb fahren, ließe das den Stromverbrauch um 14 Prozent steigen, erklärt Thomas Trattler, Geschäftsführer der Tinetz.

Engpässe bei Stromleistung

Der Energieverbrauch sei aber nicht das Problem, sondern die Stromleistung. Um genug Leistung bereitstellen zu können, brauche es Investitionen in Milliardenhöhe. So müsse die Zahl der Trafostationen in den Gemeinden von derzeit 4.000 auf 6.000 erhöht werden. Außerdem müssten im ganzen Land Stromleitungen erneuert und ausgebaut werden.

Baugrube mit Stromleitungen
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Zusätzliche Erdkabel so wie hier in Jenbach sollen mehr Stromleistung liefern.

E-Mobilität in Tirol:

Rund 425.000 PKW sind in Tirol unterwegs. Mehr als 14.000 fahren derzeit mit Strom, also rund 3 Prozent.

„Rund 75 Prozent aller Stromleitungen im Bereich der Mittelspannung werden unterirdisch geführt“, sagt Trattler. Ohne Grabungsarbeiten würde es nicht gehen. Man versuche aber, sich mit Gemeinden beispielsweise bei Kanalgrabungen zu koordinieren

Schnelles Laden wird teurer

Trotz hoher Investitionen könne es aber auch künftig zu kurzfristigen Engpässen kommen. Vor allem dann, wenn Kunden ihr E-Auto innerhalb kurzer Zeit mit voller Leistung laden. „Eine Erhöhung der Tarife für schnelles Laden ist eine Möglichkeit, Kunden zu einem netzdienlichen Verhalten zu bewegen“, sagt Thomas Trattler von der Tinetz. „Aber auch innovative Steuerungen, die dann laden wenn viel Energie vorhanden ist, sind angedacht“.