Protestversammlung mit Transparenten
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Politik

Protest bei Verhandlung über Fernpasstunnel

Im Gemeindeamt von Nassereith hat es am Donnerstagvormittag die erste konkrete Straßenbauverhandlung zur Realisierung des umstrittenen Fernpasstunnels gegeben. Begleitet wurde sie von Protesten aus der Bevölkerung.

Kurz vor Beginn der Verhandlung versammelten sich am Vorplatz weit über 100 Menschen, vor allem aus dem Gurgltal, wie etwa aus Imst oder Tarrenz. Unter den Stimmen war zu hören: „Der Fernpasstunnel ist sinnlos“, „gegen den Ausbau“, „wir ersticken im Verkehr und kommen am Wochenende gar nicht mehr aus unseren Häusern heraus, so kann es nicht gehen“ oder „ich bin für eine andere Lösung“.

Protestierende vo reinem Haus
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Die Protestteilnehmer äußerten ihre Angst vor einer Verkehrszunahme

Bürgermeister: Noch Punkte offen

Der Nassereither Bürgermeister Herbert Kröll hatte bereits signalisiert, dass es keine Zustimmung geben werde. Absolut notwendig sei jegliche Befreiung von der Maut für sämtliche Zugänge zu Almen, Wäldern und dem Fernsteinsee. Hier seien noch offene Punkte mit dem Land Tirol auszverhandeln. „Das Land Tirol kann uns noch nicht sagen, wie das funktioniert, dass innerhalb vom Gemeindegebiet keine Maut zu bezahlen ist“, so Kröll.

Schild „Nein zum Fernpasspaket“
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Unerwünscht bei Teilen der Bevölkerung: das Fernpasspaket des Landes

Kritik an mangelnder Kommunikation des Landes

Er verstehe den Protest teilweise, da vom Land Tirol viel zu wenig kommuniziert worden sei um was es bei der Fernpassstrategie eigentlich gehe, so Kröll. Von einer Volksbefragung halte er nichts. Solle diese in Nassereith oder entlang der ganzen Fernpassstrecke gemacht werden, fragt Kröll, und um was solle es gehen? Wie solle es weiter gehen, wenn man dagegen sei? Man werde eine Verbindung vom Außerfern in den Zentralraum nach Innsbruck brauchen, so der Bürgermeister.

Die Verhandlung über die Errichtung der Mautstationen wurde indes verschoben, weil die Standorte nach vehementem Protest aus Nassereith neu definiert werden. Das Ergebnis der Straßenbauverhandlung soll schriftlich ergehen.