Winter / Schnee / Skifahren / Wintertourismus: Skifahrer auf dem Weg zur Gondel
APA/EXPA/JFK
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Tourismus

Finanzpolizei: Strafen in Skigebieten

Nach Kontrollen in Kärnten und in der Steiermark hat die Finanzpolizei Wintertourismusbetriebe in Tirol und Vorarlberg überprüft. Dabei wurden zahlreiche Verstöße gegen Steuer- und Sozialversicherungsbestimmungen aufgedeckt. Die betroffenen Betriebe müssen mit Strafen von rund 150.000 Euro rechnen.

Neben Skilehrern und Skischulen wurden Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe, sowie Ordner, Einweiser und Securities bei den Talstationen der Bergbahnen kontrolliert.

31 Betriebe und 260 Dienstnehmer überprüft

Insgesamt wurden durch 29 Finanzpolizistinnen und Finanzpolizisten bei 31 Betrieben 260 Dienstnehmer vor Ort angetroffen und überprüft. Dabei wurden insgesamt 62 Verwaltungsanzeigen nach verschiedenen Gesetzen gestellt und sieben Anzeigen an die Finanzstrafbehörde wegen Unregelmäßigkeiten bei der Registrierkasse erstattet. Im Visier waren Skilehrer und Skischulen, Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe, aber auch beispielsweise Ordner und private Sicherheitskräfte bei den Talstationen von Skigebieten.

Die Kontrollen ergaben, dass immer noch zahlreiche Betriebe ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht ordnungsgemäß zur Sozialversicherung anmelden würden, hieß es in einer Aussendung des Finanzministeriums am Donnerstag. Hier folgen Anzeigen an die Bezirksverwaltungsbehörden und die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK), wo diese Dienstnehmer dann nachversichert werden müssen. Die betroffenen Unternehmerinnen und Unternehmer erwarten jedenfalls hohe Strafzahlungen, kündigte die Finanzpolizei in der Aussendung an. Die betreffenden Betriebe in Westösterreich müssten mit Strafen in Höhe von 150.000 Euro rechnen, wobei der Großteil der Fälle laut Ministerium Tirol betrifft.

Rumäne als Skilehrer ohne Anmeldung

Im Rahmen der Kontrollen fiel auch ein rumänischer Staatsbürger auf. Er bot seine Leistungen als Skilehrer mittels sozialer Medien im Bezirk Kitzbühel an. Die Kontrolle der Finanzpolizei ergab, dass er weder gewerberechtlich, sozialversicherungsmäßig noch steuerlich erfasst war und auch beim Tiroler Skilehrerverband nicht als Skilehrer erfasst war. Ihn erwarten nun nach Abschluss der Ermittlungen hohe Strafen und Nachzahlungen.

ABD0116_20240120 – KITZB†HEL – …STERREICH: †bersicht Ÿber den Zielbereich im Rahmen der Weltcup-Abfahrt der MŠnner am Samstag, 20. JŠnner 2024, in KitzbŸhel. – FOTO: APA/BARBARA GINDL
APA/BARBARA GINDL
Auch das Weltcup-Rennen in Kitzbühel war Teil der Kontrollen der Finanzpolizei

Die Finanzpolizei setzte auch Schwerpunkte bei Großereignissen wie etwa dem Ski-Weltcup in Kitzbühel oder dem Biathlon-Weltcup in Hochfilzen. Bei diesen Aktionen wurden durch 34 Finanzpolizistinnen und Finanzpolizisten in Summe 34 Betriebe überprüft und dabei 215 Dienstnehmer kontrolliert.

Dabei folgten 29 Anzeigen nach dem Lohn- und Sozialdumping-Bekämpfungsgesetz (LSD-BG), zudem erfolgte eine Anzeige nach dem Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz (ASVG), vier Anzeigen nach dem Ausländerbeschäftigungsgesetz (AuslBG) und 14 Anzeigen nach dem Arbeitslosenversicherungsgesetz (AlVG). Außerdem fielen 16 Anzeigen nach der Gewerbeordnung an, und es ergingen acht Anzeigen wegen Unregelmäßigkeiten bei der Registrierkasse. Vor Ort wurden bei diesen Kontrollen auch 8.670 Euro an Steuerrückständen gepfändet

„Kontrollen zum Schutz der steuerehrlichen Unternehmen“

Die Finanzpolizei gehe konsequent gegen schwarze Schafe vor, die sich durch Steuer- und Abgabenbetrug auf Kosten der redlichen Unternehmen und der Allgemeinheit bereichern wollen. Die Arbeit der Finanzpolizei schütze somit „die korrekten und steuerehrlichen Unternehmen“, betonte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP).