Luegbrücke Brennerautobahn A13
ASFINAG
ASFINAG
Verkehr

Luegbrücke auf dem Prüfstand

Am 3. April startet auf der Luegbrücke der Brennerautobahn (A13) die umfangreiche Brücken-Hauptprüfung. Dabei werden von unabhängigen ausgewiesenen Brückenbau-Experten sämtliche Daten zum aktuellen Zustand aller Brückenteile gesammelt und analysiert, teilte die ASFINAG mit.

Darüber hinaus sollen diese Berichte die Grundlage für die detaillierte Ausarbeitung jener Maßnahmen sein, die die ASFINAG zusammen mit allen Beteiligten, allen voran dem Land Tirol für die Zeit der Einspurigkeit vorbereitet.

„Gesundheitscheck“ für die alte Brücke

„Wir wissen, dass die bestehende Luegbrücke dringend neu errichtet werden muss, darauf weisen wir seit Jahren hin. Die Hauptprüfung wird jetzt aber Klarheit über die aktuelle Statik sowie den Zustand der einzelnen Brückenteile bringen“, erklärte ASFINAG-Geschäftsführer Alexander Walcher in einer Aussendung am Mittwoch. „Wir sprechen bei diesem Check von einer Befundaufnahme vor Ort. Die Expertinnen und Experten checken umfassend den baulichen Zustand und sammeln Daten innerhalb eines Monats, um sie im Anschluss zu analysieren, evaluieren und zu interpretieren.“

Entscheidungsgrundlage für alle Maßnahmen

Diese Daten werden dann auch die Grundlage für alle weiteren Entscheidungen rund um die Luegbrücke sein. „Wir erhalten einen finalen Bericht, der uns Aufschlüsse über alle weiteren Maßnahmen und vor allem über den Zeitplan dieser Schritte geben wird. Somit können wir auf Fakten aufbauend bestmöglich weitere Entscheidungen treffen. Bei der Sicherheit gibt es für uns keine Kompromisse“, bestätigte ASFINAG-Geschäftsführer Stefan Siegele. Durchgeführt wird der umfangreiche Brückencheck von unabhängigen und renommierten Expertinnen und Experten, die ASFINAG erwartet den Abschlussbericht im Sommer 2024.

Einschränkungen für Autofahrer

Für die Autofahrerinnen und Autofahrer bedeuten die Prüfungsmaßnahmen, dass es abwechselnd zu Einspurigkeiten auf der Brücke kommen wird. Von 3. April bis voraussichtlich 12. April steht in Richtung Brenner eine Spur zur Verfügung. Ab voraussichtlich 10. April (in Abhängigkeit der Entwicklung der Prüfung endet die Einspurigkeit Richtung Brenner dann entsprechend früher) wird bis 30. April Richtung Innsbruck lediglich eine Spur für den Verkehr offen sein.

Check von unten und oben

Sämtliche Maßnahmen wurden in Abstimmung allen Beteiligten wie Behörden, Einsatzorganisationen oder dem Land Tirol entsprechend vorbereitet. „Bei der Prüfung kommt ein Brücken-Inspektionsgerät zum Einsatz. Dieses Spezialfahrzeug steht direkt auf einem Fahrstreifen auf der Fahrbahn und kann Brückenprüfer über eine mobile Plattform unter die Brücke heben“, erläuterte Thomas Gabl, als Leiter des ASFINAG Asset Managements in Tirol zuständig für die Bauwerksüberwachung.

Hauptprüfungen bereits alle drei Jahre

Der Check erfolgt „handnah“ – das bedeutet, dass wirklich alle Teile der Brücke von den Experten direkt vor Ort untersucht werden. Das umfasst jedes Teil der Brücke – von kleinen Parts wie Schrauben bis hin zu Stahlträgern, Pfeilern, Konsolen, Fahrbahnübergängen und der Gesamtkonstruktion. Die Brücken-Hauptprüfung ist die umfassendste Maßnahme der Bauwerksinspektion und wesentlicher Teil eines engmaschigen Sicherheitsnetzes der ASFINAG. „Normalerweise finden alle zwei Jahre Brückenkontrollen durch unsere Experten, tägliche Kontrollfahrten des ASFINAG-Streckenkontrolldienstes und alle sechs Jahre solche Hauptprüfungen statt“, so Gabl, „im Falle der Luegbrücke haben wir bereits seit 15 Jahren dieses Prüfungsintervall auf drei Jahre verkürzt.“

Neben dieser Verdichtung der Prüfungsintervalle wurde auch eine umfassende Sensorik installiert, die den Zustand wesentlicher Teile der Brücke permanent überwacht. Dieses moderne Überwachungssystem ist aktuell in dieser Form und Dimension einzigartig in Österreich und liefert der ASFINAG Echtzeit- Informationen über den Brückenzustand. Damit sei die Luegbrücke die aktuell bestüberwachte Brücke in ganz Europa. Die Ergebnisse der Prüfung werden für Anfang des Sommers erwartet.