Seit einem Jahr werden in Österreich regelmäßig und systematisch Schmetterlinge gezählt. Im ersten Jahr wurden an 50 Standorten 13.000 Schmetterlinge beobachtet. In den darauffolgenden drei Jahren kommen jeweils 50 neue Standorte dazu. Zusätzlich gibt es jeweils 100 Standorte in Tirol und Vorarlberg: Für Profis allein wäre diese Arbeit nicht zu stemmen, deshalb können sich auch Freiwillige einbringen.
Im ersten Jahr des österreichweiten Schmetterlingsmonitorings wurden über 13.000 einzelne Schmetterlinge in 556 verschiedenen Arten (97 Tag- und 459 Nachtfalter) beobachtet. Der häufigste und am weitesten verbreitete Tagfalter war das Große Ochsenauge.
Auch seltene Arten gefunden
Mit dem Schmetterlingsmonitoring sollen vor allem die Bestände relativ häufiger Arten beobachtet und Veränderungen festgestellt werden. Diese Arten haben viele wichtige ökologische Funktionen, da sie beispielsweise Pflanzen bestäuben und Brutvögeln als Nahrung dienen. Im letzten Jahr wurden dabei aber auch seltene und bemerkenswerte Arten wie der Augsburger Bär und der Große Feuerfalter beobachtet.
Daten sind wichtige Entscheidungsgrundlage
Die bei der Schmetterlingsbeobachtung gewonnenen Daten könnten auch stellvertretend für andere Insekten stehen, sagt Johannes Rüdisser, Biodiversitätsforscher an der Universität Innsbruck. Nur mit einer guten Datengrundlage seien wissensbasierte Entscheidungen für den erfolgreichen Schutz von Lebensräumen möglich. Finanziert wird das Projekt durch den Biodiversitätsfonds des Klimaschutzministeriums.
Der Schmetterlingsexperte und Leiter der Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Tiroler Landesmuseen, Peter Huemer, betont, die gemeinsam umgesetzten Langzeitbeobachtungen von Tagfaltern zeigten, wie die Vorteile fundierter wissenschaftlicher Erhebungen mit dem begeisterten Einsatz unzähliger Freiwilliger auf gewinnbringende Art und Weise kombiniert werden können.