Clowns, Tiere oder teuflische Gestalten – in Wolf Schulers Bildern sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. In den großformatigen Werken des 71-Jährigen spielen sich teilweise apokalyptischen Szenen ab, die den Betrachter zum Nachdenken anregen sollen und an christlich-geprägte Höllenvorstellungen erinnern.
Als religiös bezeichnet sich Schuler allerdings nicht. „Verrückte Welten sind Dinge und Menschen, die mich berühren, an mich herantreten, oder mich erreichen – innerlich sowie geistig. Diesen Dingen versuche ich mit meinen Bilder Ausdruck zu geben. Dabei entstehen durch die Zusammenarbeit mit meinen Modellen ungewöhnliche Erfahrungen in mir. Und ich glaube, dass wir alle ein bisschen verrückt sind“, so Schuler.
Figurative Malerei, die zum Leben erwacht
Stilistisch lassen sich Wolfs Arbeiten am ehesten in den Expressionismus beziehungsweise die Neue Sachlichkeit einordnen, die Farbigkeit erinnert an den manieristischen Maler El Greco. Doch der Maler lässt sich ungern in eine Schublade stecken, auch wenn er den Vergleich mit dem berühmten Maler Hieronymus Bosch schätzt. „Wichtig ist mir, dass die Welt der Bilder, die wir hier zeigen, in die Realität gesetzt wird, für den Betrachtenden sollen es wirken als ob die Figuren zur Wirklichkeit werden“, sagt Schuler.
Es gehe darum, eine Sprache zu finden, die unterschwellig funktioniert, und da sei die Malerei ein ideales Mittel, um komplexe Inhalte zu vermitteln, meint der Künstler. Wolf Schuler erschafft mit seinen Bildern eine skurrile Welt, in die man förmlich hineingezogen wird.
Wolf Schuler stammt ursprünglich aus Brixlegg und hat an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Professor Anton Lehmden studiert. Bereits im Alter von acht Jahren war er von der bildnerischen Welt fasziniert. In den vergangen 20 Jahren hat er sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, um an dieser Schau und seinem Lebenswerk zu arbeiten.
Vom Dalai Lama bis Franz Posch
Über die Jahre hat sich der Maler einen Namen als Porträtmaler gemacht, viele bekannte Persönlichkeiten aus Literatur, Wirtschaft, Politik und Kunst standen ihm schon Modell. Neben Künstlern und Schriftstellern wie Herbert von Karajan oder Jose Feliciano porträtierte Schuler auch den Dalai Lama, Ministerin Margaret Thatcher oder den Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger.
Auch Franz Posch stand dem Künstler bereits Modell. „Ich bin fasziniert von ihm, von seiner ursprünglichen und authentischen Art. Ich schätze ihn sehr und wir verstehen uns gut, aber wichtig ist mir der Mensch in seiner Persönlichkeit, in seiner inneren Struktur. Im Grunde unterscheiden sich Prominente nicht von ganz gewöhnlichen Leuten, wir ticken alle sehr ähnlich“, betont Schuler.