Gegenständliche, expressionistische Malerei
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KULTUR

Die verrückten Welten des Wolf Schuler

Fast 20 Jahre lang hat sich der Künstler Wolf Schuler aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Am Samstag präsentierte er das, was er seine verrückten Welten nennt. In großflächigen Bildern erschafft er eine fantastische Welt aus Figuren und Fabelwesen.

Clowns, Tiere oder teuflische Gestalten – in Wolf Schulers Bildern sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. In den großformatigen Werken des 71-Jährigen spielen sich teilweise apokalyptischen Szenen ab, die den Betrachter zum Nachdenken anregen sollen und an christlich-geprägte Höllenvorstellungen erinnern.

Als religiös bezeichnet sich Schuler allerdings nicht. „Verrückte Welten sind Dinge und Menschen, die mich berühren, an mich herantreten, oder mich erreichen – innerlich sowie geistig. Diesen Dingen versuche ich mit meinen Bilder Ausdruck zu geben. Dabei entstehen durch die Zusammenarbeit mit meinen Modellen ungewöhnliche Erfahrungen in mir. Und ich glaube, dass wir alle ein bisschen verrückt sind“, so Schuler.

Fotostrecke mit 9 Bildern

Gegenständliche, expressionistische Malerei
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In den letzten zwei Jahrzehnten sind hunderte Bilder entstanden
Gegenständliche, expressionistische Malerei
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Das Thema der Apokalypse ist in Wolf Schulers Arbeiten sehr präsent
Gegenständliche, expressionistische Malerei
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Verrückte Welten ist der Titel der aktuellen Ausstellung von Wolf Schuler
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Portrait gemalt von Wolf Schuler
Szene aus Ausstellung Wolf Schuler
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Auch erotische Sujets sind ein wiederkehrendes Thema in den Werken des 71-jährigen Künstlers
Gegenständliche, expressionistische Malerei
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Auch erotische Sujets sind ein wiederkehrendes Thema in den Werken des 71-jährigen Künstlers
Szene aus Ausstellung Wolf Schuler
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Clowns und Fabelwesen sind bestimmende Figuren im Welten-Zyklus von Wolf Schuler
Porträt einer Dame von Wolf Schuler
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Portrait gemalt von Wolf Schuler
Szene aus Ausstellung Wolf Schuler
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Wolf Schuler im Gespräch mit einer seiner Kunstassistentinnen

Figurative Malerei, die zum Leben erwacht

Stilistisch lassen sich Wolfs Arbeiten am ehesten in den Expressionismus beziehungsweise die Neue Sachlichkeit einordnen, die Farbigkeit erinnert an den manieristischen Maler El Greco. Doch der Maler lässt sich ungern in eine Schublade stecken, auch wenn er den Vergleich mit dem berühmten Maler Hieronymus Bosch schätzt. „Wichtig ist mir, dass die Welt der Bilder, die wir hier zeigen, in die Realität gesetzt wird, für den Betrachtenden sollen es wirken als ob die Figuren zur Wirklichkeit werden“, sagt Schuler.

Es gehe darum, eine Sprache zu finden, die unterschwellig funktioniert, und da sei die Malerei ein ideales Mittel, um komplexe Inhalte zu vermitteln, meint der Künstler. Wolf Schuler erschafft mit seinen Bildern eine skurrile Welt, in die man förmlich hineingezogen wird.

Wolf Schuler im Interview
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Wolf Schulers Bilder sind teilweise über 20 Quadratmeter groß

Wolf Schuler stammt ursprünglich aus Brixlegg und hat an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Professor Anton Lehmden studiert. Bereits im Alter von acht Jahren war er von der bildnerischen Welt fasziniert. In den vergangen 20 Jahren hat er sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, um an dieser Schau und seinem Lebenswerk zu arbeiten.

Franz Posch
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Der Musiker Franz Posch wurde von Wolf Schuler mehrfach porträtiert

Vom Dalai Lama bis Franz Posch

Über die Jahre hat sich der Maler einen Namen als Porträtmaler gemacht, viele bekannte Persönlichkeiten aus Literatur, Wirtschaft, Politik und Kunst standen ihm schon Modell. Neben Künstlern und Schriftstellern wie Herbert von Karajan oder Jose Feliciano porträtierte Schuler auch den Dalai Lama, Ministerin Margaret Thatcher oder den Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger.

Auch Franz Posch stand dem Künstler bereits Modell. „Ich bin fasziniert von ihm, von seiner ursprünglichen und authentischen Art. Ich schätze ihn sehr und wir verstehen uns gut, aber wichtig ist mir der Mensch in seiner Persönlichkeit, in seiner inneren Struktur. Im Grunde unterscheiden sich Prominente nicht von ganz gewöhnlichen Leuten, wir ticken alle sehr ähnlich“, betont Schuler.