Olivier Dantine
APA/ROBERT PARIGGER
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REligion

Olivier Dantine bleibt Superintendent

Die evangelische Kirche hat Olivier Dantine in seinem Amt bestätigt – er wurde mit einer großen Mehrheit wiedergewählt. Der 51-jährige Wiener bleibt damit für weitere zwölf Jahre Superintendent der Diözese Salzburg-Tirol, die er neu organisieren muss.

Olivier Dantine wurde am Freitag bei der Superintendentialversammlung mit 46 von 56 Stimmen wiedergewählt, teilte der evangelische Pressedienst am Abend in einer Aussendung mit. Erstmals wurde Dantine 2011 zum Superintendenten gewählt, nun startet er seine zweite Amtszeit und wird wieder sieben Pfarrgemeinden in Nordtirol vorstehen. Die Stellung entspricht jener eines Diözesanbischofs der römisch-katholischen Kirche.

Rolle als „offener Kommunikator“

Ihm sei wichtig, „da zu sein und so gut wie möglich zu unterstützen“, wenn es in den Gemeinden schwierige Situationen gebe, sagte Dantine, der nun weiterhin die geistliche Führung der Diözese innehat, vor seiner Wahl. Er verstehe sich als „Kommunikator zwischen der Landeskirchenebene und der Gemeindeebene“, der evangelischen Kirche in Salzburg und Tirol wolle er ein freundliches und wertschätzendes Gesicht geben, „aber auch klar in der Sache und im Bekenntnis zur Wahrung der Menschenwürde sowie offen für Dialog“ sein, erklärte er.

Olivier Dantine
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Olivier Dantine steht als Superintendent sieben Pfarrgemeinden in Nordtirol vor

Die evangelische Kirche sieht er in den nächsten Jahren angesichts der finanziellen und personellen Ressourcen vor Herausforderungen. Hier gehe es um einen „Entwicklungsprozess, der die unterschiedlichen Stärken der Gemeinden in den Blick nimmt, aber gleichzeitig die Orientierung auf die Region als Chance wahrnimmt“, sagte er.

Große Herausforderungen warten

Auf Dantine wartet viel Arbeit. Es gelte auf den Personalmangel, die angespannte finanzielle Lage und das Schwindende Interesse der rund 10.000 Gläubigen kreativ zu reagieren, wie er im Interview mit ORF Tirol betonte: „Es geht darum, was wir in der Region an neuen Modellen kirchlichen Lebens entwickeln können; wie kann Kirche in der Zukunft aussehen? Welche Angebote sind für die Menschen relevant, die mit traditionellen Angeboten nichts anfangen können“, zählte der Superintendent seine Gedanken auf. In den Regionen müsse stärker zusammengearbeitet werden, um neue Wege zu finden.

Olivier Dantine will auch in seiner zweiten Amtszeit evangelisches Leben durch soziales Engagement sichtbar machen: „Die diakonischen Einrichtungen in Tirol haben in den letzten Jahren viele Aufgaben übernommen: Flüchtlingsdienst, Integration, Beratung, die übernommenen und inzwischen ausgebauten Therapiezentren des Diakoniewerks… all das macht deutlich, wofür wir als evangelische Kirche stehen: Für ein gutes Zusammenleben der Menschen und das Achten der Menschenwürde – auch im Handeln.“ Es gelte, die Kräfte zu bündeln und das pfarrliche und gesellschaftliche Leben so gut es gehe mitzugestalten. Auch als Minderheit könne man einiges tun.

Auch Christiaan van den Berge wiedergewählt

Einstimmig wiedergewählt wurde am Freitag außerdem Christiaan van den Berge als Superintendentialkurator und damit höchster weltlicher Vertreter der 16 Pfarrgemeinden und 23.000 Mitglieder umfassenden evangelischen Diözese Salzburg-Tirol.