Kühe
APA/BARBARA GINDL
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Landwirtschaft

Klimawandel auf Osttirols Almen im Fokus

Eine große Studie der Autonomen Universität Barcelona in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur in Wien hat auch die Bergland- und Almwirtschaft in Osttirol in den Fokus genommen. Der Klimawandel erfordert Anpassungen, dazu müssten die Landwirtinnen und Landwirte mit ihrem umfangreichen Wissen eingebunden werden.

In Österreich konzentrierte sich die die BOKU auf die Auswirkungen des Klimawandels auf Berglandwirtschaft, insbesondere auf Almflächen in Osttirol. „Landwirtinnen und Landwirte in Kals am Großglockner, Virgen und Prägraten am Großvenediger berichteten über eine Vielzahl von Veränderungen, darunter das Ansteigen der Baumgrenze, eine schnellere Verbuschung, vermehrtes Aufkommen von Beikräutern oder saisonale Verschiebungen der Wachstumsphasen“, so Christoph Schunko vom Institut für Ökologischen Landbau der BOKU.

Rinder auf einer Alm
Hermann Hammer
Der Klimawandel bringt auch in Osttirol für die Almwirtschaft einige Herausforderungen mit sich

Landwirte mit ihrem Wissen mit einbeziehen

Diese Veränderungen stellen neue Herausforderungen für die Produktivität der Almflächen dar und wirken sich negativ auf die Produktivität aus, wodurch bereits bestehende sozioökonomische und ökologische Probleme verschärft werden. „Die Einbeziehung lokaler Gemeinschaften in Forschung und Politik ist daher von entscheidender Bedeutung, um effektive und gerechte Maßnahmen zur Bewältigung des Klimawandels zu entwickeln“, so Schunko.

Zusammenarbeit von 65 Institutionen

Das Projekt „Local Indicators of Climate Change Impacts“ (LICCI), geleitet von Victoria Reyes-García und finanziert vom European Research Council (ERC), untersuchte die Auswirkungen des Klimawandels unter Einbeziehung von 48 indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften in verschiedenen Klimazonen weltweit.

In Zusammenarbeit mit 81 Forscherinnen und Forschern von 65 Institutionen wurde ein standortspezifisches Forschungsprotokoll entwickelt, um die Auswirkungen des Klimawandels aus der Perspektive der betroffenen Gemeinschaften zu dokumentieren. Die Studie war auf fünf Jahre angelegt und endete im Vorjahr. Laut Schunko werden aber nach wie vor Daten ausgewertet und Studienergebnisse publiziert.