Parkplatz Axamer Lizum und Wald, Hotelprojekt
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Tourismus

Umstrittenes Hotelprojekt in Axamer Lizum

Ein Hotel-Großprojekt am Fuße des Skigebietes Axamer Lizum (Bezirk Innsbruck-Land) soll in der Gemeinde Axams neue wirtschaftliche Perspektiven schaffen. Der Gemeinderat hat den Plänen mehrheitlich zugestimmt, doch es gibt auch Kritik.

Eine große Mehrheit im Axamer Gemeinderat begrüßte die Pläne der Salzburger Hotel-Gruppe „Carpe Solem“. Direkt am Parkplatz des Skigebietes Axamer Lizum soll ein 4-Sterne-Plus-Hotel entstehen. Auf einer 8.300 Quadratmeter großen Fläche der Agrargemeinschaft soll das Hotel gebaut werden, die entsprechende Waldfläche muss gerodet werden.

Parkplatz Axamer Lizum und Wald, Hotelprojekt
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Direkt neben dem Parkplatz der Axamer Lizum soll das neue Hotel entstehen, der Wald müsste gerodet werden

Hotel soll ganze Region aufwerten

Bürgermeister Thomas Suitner erwartet sich nicht nur eine touristische Wiederbelebung in Axams, das Projekt werde auch die leere Gemeindekasse füllen. „Wir wollen in Axams und in der Axamer Lizum kein zweites Ischgl, aber wir haben über die Jahre 500 Betten und 85.000 Nächtigungen verloren. So eine Abwärtsspirale reißt die ganze Region nach unten und das wollen wir nicht.“

2,6 Millionen Euro würde das Hotel der Gemeinde unmittelbar einbringen, plus 100.000 Euro jährliche Gewerbesteuer, so die Hoffnung der Befürworter. Die größte Summe betreffe aber die Wertschöpfung für die Region: 12 Millionen Euro im Jahr durch zusätzlich 60.000 Nächtigungen, lautet die Prognose. Zumindest dann, wenn das Hotel im Ganzjahresbetrieb voll ausgelastet wäre. Mit konkreten Vertragsvorlagen zum Grundstücksverkauf und zu den Nutzungsbedingungen wurden bereits erste Schritte gesetzt.

Kritik an Versiegelung und Zweitwohnsitzen

Die Grünen, allen voran Gabriele Kapferer-Pittracher, haben als einzige im Gemeinderat gegen das Hotelprojekt gestimmt, die Politikerin vertraut dem Gesagten nicht. Es werde nicht „nur ein Hotel“ entstehen: „Man versiegelt wieder 8.300 Quadratmeter in einem hochsensiblen alpinen Gelände. Es wird wieder zubetoniert und den Leuten wird vorgemacht, dass ein Hotel hinkommt. Dass aber Anleger Ferienwohnungen und Chalets kaufen und dann einzelne Besitzer drin sind, das ist den meisten glaub ich, nicht bewusst.“ Bisher habe ihre Kritik kein Gehör gefunden.

Geht es nach dem Axamer Bürgermeister könnte schon in einem Jahr mit den Bauarbeiten begonnen werden.