Lawine Sidanjoch
ZOOM.TIROL
ZOOM.TIROL
Chronik

Zwei Lawinenabgänge gingen glimpflich aus

Zwei Lawinenabgänge in Tirol sind am Sonntag glimpflich ausgegangen. In St. Anton am Arlberg (Bezirk Landeck) und in Fügenberg (Bezirk Schwaz) wurde jeweils ein Skitourengeher mitgerissen, aber nicht bzw. nur oberflächlich verschüttet. Eine groß angelegte Suchaktion wurde abgebrochen.

Ein 21-jähriger Österreicher ist am Samstag bei einer Skitour in St. Anton von einer 150 Meter breiten Lawine, die er selbst auslöste, rund 200 Meter mitgerissen worden. Er wurde dabei nicht verschüttet, aber verletzt. Der junge Mann war Teil einer vierköpfigen Gruppe von befreundeten Bergrettern. Sie starteten vom Skigebiet Rendl aus zur Darmstädter Hütte und weiter in Richtung der östlichen Scharte des Scheiblers. Von dort fuhr die Gruppe dann in nördliche Richtung ab. Dabei löste der 21-Jährige selbst nach wenigen Schwüngen das Schneebrett aus.

Als die Lawine zum Stillstand kam, befand sich der Tourengeher auf der Schneeoberfläche und wurde somit nicht verschüttet, teilte die Polizei mit. Er zog sich jedoch Verletzungen zu und wurde von einem Polizeihubschrauber geborgen. Seine drei Freunde wurden von der Lawine nicht erfasst. Sie setzten den Notruf ab und fuhren letztlich selbstständig ins Tal.

Großangelegte Suchaktion wird in Fügenberg abgebrochen

In Fügenberg im Zillertal, im Bereich Sidanjoch, ist es Sonntagmittag zu einer spontanen Gleitschneelawine gekommen. Eine Person wurde laut Zeugen von der Lawine erfasst und mitgerissen. Sie löste ihren Lawinen-Airbag und konnte von zwei weiteren Skitourengehern befreit werden. Im Anschluss stieg der Verschüttete sofort wieder in Richtung Sidanjoch auf.

Der Zeuge und seine Begleiter suchten den Lawinenkegel mit LVS-Geräten ab, konnten aber keine Hinweise auf weitere Verschüttete finden. Das teilten sie auch der Leitstelle mit. Eine großangelegte Suchaktion durch drei Hubschrauber, die Bergrettung Kaltenbach und Lawinensuchhunde wurde deshalb kurz darauf wieder abgebrochen. Ein Aufstieg der Bergretter wäre aufgrund der Lawinensituation äußerst risikoreich gewesen.

Die Polizei appelliert, dass bei derartigen Unfällen oder bei Negativ-Lawinen von Beteiligten eine telefonische Meldung via Notruf wünschenswert wäre, um größere und unnötige Einsätze zu verhindern.