Leermoser Tunnel von außen
Land Tirol/BBA Reutte
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Verkehr

Fernpass: Nebenstraßen-Netz am Prüfstand

Sechs Gemeinden entlang der Fernpass-Strecke wollen prüfen lassen, ob in ihrer Region ein Nebenstraßen-Netz geschaffen werden kann, um der lokalen Bevölkerung bei Staus auf der Hauptroute ein Mindestmaß an Bewegungsfreiheit zu sichern.

Konkret geht es um die Gemeinden Berwang, Biberwier, Bichlbach, Ehrwald, Heiterwang und Lermoos in der Region zwischen Reutte und dem Fernpass, inklusive dem Ehrwalder Talkessel, für den ein eigenes Verkehrskonzept gefordert wird.

Route könnte mehr Durchzugsverkehr anziehen

Der geplante Ausbau der Fernpass-Strecke mit Scheiteltunnel und Errichtung einer zweiten Röhre für den Lermooser Tunnels nährt in der Region Befürchtungen, dass trotz der künftigen Bemautung die stark belastete Durchzugs-Route noch attraktiver wird. Die Bürgermeister haben deshalb beim Land ihre Forderungen auf den Tisch gelegt, um die Verkehrsprobleme zumindest zu begrenzen. Sie verlangen zusätzlich zu anderen Maßnahmen eine Strategie für den Talkessel Ehrwald, Lermoos, Biberwier, denn dort befürchtet man wegen des Straßenausbaus auf bayerischer Seite bei Garmisch-Partenkirchen zusätzlichen Verkehr.

Mitspracherecht bei Mauteinnahmen gefordert

Für die Region insgesamt soll auch die Schaffung eines parallelen Wegenetzes geprüft werden, das angesichts ständiger Staus auf der Fernpass-Straße exklusiv den lokalen Verkehr gewährleisten soll. Außerdem fordern die Gemeinden ein Mitspracherecht in der Fernpass-Mautgesellschaft, die Mauteinnahmen seien zweckgewidmet für Infrastrukturmaßnahmen für die Fernpassstraße zu verwenden. Ebenfalls in den Fokus rückten die Gemeindechefs den Katzenberg und ein Verkehrskonzept für Ehrenberg. An diesem neuralgischen Punk solle es zu einer Entlastung kommen.

Einige Punkte seien bereits im Fernpass-Paket berücksichtigt und würden umgesetzt, heißt es in der Stellungnahme des Planungsverbandes Zwischentoren. Mit der Aufrechterhaltung der 7,5-Tonnen-Beschränkung werde eine wesentliche Forderung erfüllt. Bei Heiterwang werde es ein Abfahrverbot geben, bei Bichlbach/Wengle werde ein weiteres Abfahrverbot geprüft und die Dosierung Reutte-Süd werde evaluiert.