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Klima & Umwelt

Studie: Klimawandel bedroht US-Skiindustrie

Eine Studie der Universität Innsbruck gemeinsam mit einer kanadischen Universität hat erstmals den volkswirtschaftlichen Schaden der Skiindustrie in den USA berechnet, der durch den Klimawandel verursacht wird. Demnach verkürzte sich die Skisaison um durchschnittlich fünf bis sieben Tage pro Saison.

Der volkswirtschaftliche Schaden für die amerikanische Skiindustrie betrug der Analyse zufolge in den letzten zwei Jahrzehnten durchschnittlich 252 Millionen US-Dollar pro Jahr.

„Hochsaison des Skisports ist vorbei“

„Die Zeit der Hochsaison im Skisport ist wahrscheinlich vorbei“, sagte Robert Steiger vom Institut für Finanzwissenschaft der Universität Innsbruck: „Die durchschnittlichen Skisaisonen in allen regionalen Märkten der USA werden in den kommenden Jahrzehnten unter allen Emissionsszenarien kürzer werden. Wie viel kürzer sie werden, hängt davon ab, ob alle Länder in der Lage sind, ihre Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen zur Emissionsreduzierung zu erfüllen.“

Den Prognosen legten die Forscher verschiedene Treibhausgasemissionsszenarien zugrunde. Für die 2050er-Jahre wurde gezeigt, dass sich die Skisaison bei starker künstlicher Beschneiung in einer emissionsarmen Zukunft um 14 bis 33 Tage und in einer emissionsreichen Zukunft um 27 bis 62 Tage verkürzen wird. Die wirtschaftliche Auswirkung auf die Skiindustrie wäre mit bis zu 1.352 Millionen Dollar enorm. In den finanziellen Entgang nicht miteinberechnet sei die Hotellerie, die Gastronomie oder der Einzelhandel, so die Wissenschaftler.

Heuriger Winter als Vorgeschmack auf die Zukunft

Die Skiindustrie gilt in den USA als milliardenschwer und sie gilt als die am meisten gefährdete Tourismusbranche. „Die rekordverdächtigen Temperaturen dieses Winters waren ein Vorgeschmack auf die Zukunft“, sagte der Co-Autor der Studie Daniel Scott, Professor an der Fakultät für Geographie und Umweltmanagement der University of Waterloo: „Dieser Winter hat die Grenzen der Beschneiung in vielen Gebieten aufgezeigt und die Skibesuche und die Wahl des Reiseziels von Millionen von Skifahrern verändert." Robert Steiger von der Universität Innsbruck ergänzte: „Ähnliche Analysen in anderen regionalen Märkten und weitere Forschungen zur Nachhaltigkeit der Beschneiung und zur Reaktion der Skifahrernachfrage sind notwendig, um festzustellen, wie sich die Wettbewerbsfähigkeit von Skidestinationen in ganz Nordamerika und weltweit im Zuge des Klimawandels entwickeln wird.“