Der Handelsdiskonter Pepco hat in Tirol Filialen in Innsbruck, im Einkaufszentrum West und im Sillpark, in der Cyta in Völs, sowie in Telfs, Imst, Reutte, Wörgl, Kufstein und Lienz. Insgesamt sind dort laut Arbeitsmarktservice Tirol (AMS) 62 überwiegend weibliche Beschäftigte betroffen. Sie sind bereits beim AMS vorangemeldet und sollen am 25. März vom Unternehmen ihre Kündigungen erhalten. Darüber seien sie bereits informiert worden. In ganz Österreich sind 625 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 300 weitere Gläubiger betroffen.
Beschäftigte dürften rasch wieder Arbeit finden
Laut AMS Tirol würden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohl gut vermittelt werden können, weil Handelsangestellte dringend gesucht werden. Die Lebensmittelhändler Lidl und Rewe (Billa, Billa Plus, Bipa, Penny) suchen österreichweit Personal und haben bereits Interesse an den Pepco-Beschäftigten bekundet.
Geschäfte in Österreich werden aufgegeben
Die Verbindlichkeiten der Pepco Austria GmbH betragen österreichweit rund 53 Millionen Euro. Ein Großteil davon bestehe laut KSV 1870 aus Forderungen mehrjähriger Mietverträge für die Filialen. Der polnische Diskonter Pepco hat nach Angaben des KSV kein Interesse, seine Geschäfte in Österreich fortzuführen, sie werden liquidiert. Die Filialen bleiben vorerst geöffnet, es werde von einem Insolvenzverwalter ein Abverkauf abgewickelt, um noch Geld zu lukrieren. Pepco verkaufte Kleidung, Schuhe, Spielzeug, Einrichtungsgegenstände und Ähnliches zu Niedrigpreisen und war erst seit 2020 auf dem österreichischen Markt vertreten.
Das Unternehmen mit Hauptsitz in der polnischen Stadt Posen beschäftigt derzeit über 31.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 19 europäischen Ländern und verfügt über ein Netz von mehr als 3.600 Geschäften. International hat die Pepco Group im Geschäftsjahr 2022/2023 Umsatzrekorde verbucht. Der Absatz stieg infolge zahlreicher Neueröffnungen um mehr als 17 Prozent auf 5,65 Mrd. Euro. Der Nettogewinn sank hingegen um 41 Prozent auf 102 Mio. Euro.