Wegweiser für Radweg
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Chronik

Aufregung um Enteignung für Radweg

In Matrei in Osttirol sorgt eine Grundstücks-Enteignung für Aufregung. Das Land plant einen Radweg entlang der Bundesstraße. Zwei Grundbesitzer aber wehren sich gegen den Verkauf. Das Land leitete deshalb ein Enteignungsverfahren ein.

Es geht um 2.500 Quadratmeter Fläche entlang der Felbertauernbundesstraße im Gemeindegebiet von Matrei in Osttirol. Damit soll der Lückenschluss für den Iseltal-Radweg durchgeführt werden. Der Iseltalradweg mündet zurzeit in die Bundesstraße.

Vier Menschen am Straßenrand
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Die Grundbesitzer zeigen sich sauer, ein Rechtsanwalt will sich für sie einsetzen

Im Zuge der gesamten Umbaumaßnahmen für die Firma IDM wollte man auch das fehlende Teilstück des Radweges verhandeln. Doch die Grundeigentümer sind sauer. Elisabeth Trager fühlt sich übergangen. Jetzt habe es gereicht, man habe in den letzten Jahrzehnten sicher schon zehn Hektar Grund für die Allgemeinheit hergegeben. Auch der Bauer Stephan Köll sieht den Grund des Streites schon lang in der Vergangenheit und stellt sich eisern gegen die Enteignung. „Sie nehmen uns ein paar Quadratmeter Grund, aber unseren Stolz behalten wir“, so Köll.

Land: Keine Lösung gefunden

Das Land bestätigt jahrelange Verhandlungen mit den Grundeigentümern. Doch es hätte keine Lösung gefunden werden können, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme, deshalb sei das „Grundeinlöseverfahren“ eingeleitet worden. Die Verhandlung, in der es auch um die Höhe der Entschädigung gehe, sei für Mittwoch geplant. Doch ums Geld gehe es den Grundbesitzern nicht, betonen Elisabeth Trager und Stephan Köll.

Die Liste Fritz setzt sich jetzt für die Grundbesitzer ein und hat einen Rechtsanwalt eingeschaltet. Man werde sicher Berufung einlegen und schauen, wie die Juristen vom Landesverwaltungsgerichtshof diese Sachlage sehen. Das Enteignungs- bzw. „Grundeinlöseverfahren“ wird am Mittwoch Vorort durchgeführt.