Polizist mit einer Bodycam
APA/HELMUT FOHRINGER
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Chronik

Bodycams und Tablets für die Tiroler Polizei

Alle Tiroler Polizeiinspektionen werden jetzt mit zumindest einer Bodycam ausgestattet, einige Dienststellen bekommen aufgrund des Einsatzaufkommens mehrere Geräte. Diese Kameras, die von Einsatzkräften während der Amtshandlung getragen werden, waren versuchsweise bereits im Einsatz.

Die Tiroler Polizei verfügt bereits über 20 Körperkameras, 2024 werden weitere 230 Kameras übergeben, das wurde im Rahmen eines Medientermins am Montag bekannt gegeben. In Zukunft soll jede Polizeidienststelle in Tirol mindestens eine Körperkamera besitzen. Dienststellen vor allem im städtischen Bereich, die besonders viele Einsätze zu verzeichnen haben, sollen mehrere erhalten.

Diese Körperkameras kommen sowohl bei Kriminaldelikten als auch bei Verkehrskontrollen zum Einsatz und seien besonders bei „sensiblen Einsätzen“ gefordert. Sie würden dem Eigenschutz der Beamtinnen und Beamten und als Beweismittel bei einem allfälligen späteren Gerichtsverfahren dienen, betonte Landespolizeidirektor Helmut Tomac.

Die Bodycams würden erst eingeschaltet werden, sobald die Polizistinnen und Polizisten der Meinung sind, dass die Amtshandlung kritisch werden könnte. In vielen Fällen würde allein der Einsatz der Kameras bereits Amtshandlungen entschärfen: „Im Wissen, dass aufgezeichnet wird – und das müssen wir ankündigen – wird das Verhalten unseres Gegenübers oft etwas abgefedert“, so der Landespolizeidirektor gegenüber dem ORF Tirol.

Modernere Tablets und Handys

Die Tiroler Exekutive erhält außerdem weitere neue Geräte: 650 neue Diensthandys und 240 Tablets wurden bereits ausgeliefert, dieses Jahr folgen über 2.000 weitere Handys und mehr als 80 Tablets. Ziel der neuen Ausrüstung sei eine moderne, schnelle und mobile Polizeikommunikation, hieß es. Die Ausstattung sei außerdem die Grundlage, um den digitalen Führer- oder Zulassungsschein kontrollieren zu können.

Polizeischule
ORF
In Tirol werden über 160 Menschen 2024 mit der Polizeigrundausbildung beginnen, 2023 waren es 140 Personen

Digitaler Zulassungsschein offenbar gut angenommen

Der digitale Zulassungsschein erfreut sich offenbar bereits regen Zuspruchs. Nur zehn Tage nach seiner Einführung sei er bereits 210.000 Mal in Anspruch genommen worden, erklärte Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky (ÖVP) im Rahmen des Medientermins mit Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Montag in Innsbruck. Somit könne nun auch eine „komplette Verkehrskontrolle digital abgewickelt werden“, erklärte Karner. Der digitale Altersnachweis sei bereits 200.000 Mal in Verwendung, der digitale Führerschein 600.000 Mal.

Zunahme bei Polizeiausbildung

Österreichweit sei indes ein Aufschwung bei den Bewerbungen für den Polizeidienst zu beobachten. 2.500 Neuanfänger verzeichne man nun nach 1.700 im Vorjahr. Auch in Tirol habe sich die Zahl der Anfänger mit heuer 40 im März im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres verdoppelt, teilte der Innenminister beim Pressetermin mit. Insgesamt würden heuer mehr als 160 Polizeischülerinnen und -schüler im Bundesland starten bzw. mit der Grundausbildung beginnen, hieß es. 2023 waren es 140 Personen gewesen, die sich in Tirol für den Polizeiberuf entschieden hatten. Dafür hätten unterschiedliche Maßnahmen zur Attraktivierung des Polizeidienstes gesorgt – unter anderem eine Erhöhung des Gehalts in der Ausbildungszeit, Prämien für die Anwerbung oder neue Regeln bei Tätowierungen, zeigte sich Karner zufrieden.